Wer sind die Macher hinter "Das 5te
Gebot"?
Robert Herrmann: Ich bin freischaffender Komponist und Toningenieur.
Bei der Hörspielserie gestalte ich das Sounddesign und komponiere
die Musik. Außerdem darf ich in der Rolle des Erzählers vor
dem Mikro stehen.
Markus Topf: Normalerweise arbeite ich bei einer Filmproduktion in
Hürth. Bei "Das 5te Gebot" schreibe ich die Bücher
und führe Regie.
Wie entstand die Idee zu dieser Serie?
Markus Topf: Robert und ich waren schon von kindauf Hörspielfans.
Wir wollten dann mal so etwas auch selber auf die Beine stellen. Durch
unsere Arbeit an diversen Filmprojekten hatten wir bereits Kontakt zu
einigen guten Schauspielern, was uns dann natürlich dafür
zugute kam. Genau wie die Tatsache, dass Robert ein eigenes Studio hat.
Worum geht es in der Serie?
Markus Topf: Es geht hier um ein Dreiergespann, bestehend aus einer
Psychologiestudentin, einem Computerexperten und einem Kommissar von
der Kölner Mordkommission, die gemeinsam in Köln und Umgebung
Kriminalfälle aufklären.
Wie habt ihr die Sprecher ausgewählt
und gecastet?
Markus Topf: Kerstin (Lia Weigelt), Torsten (Rasputin Brandner) und
Birgit (Jennifer Mohr) kannten wir von einem Kurzfilm, an dem wir Ende
letzten Jahres gearbeitet haben. Ich hatte die drei schon beim Schreiben
des Buchs für diese Rollen im Kopf. Volkram (Sven Fehse) und Mathis
(Nils Kiefer) kannte ich von einem anderen Projekt. Die übrigen
Sprecher stießen dann schließlich durch einige Inserate
im Internet oder auch Mundpropaganda zu diesem Projekt.
Unser Ziel war es vor allen Dingen Sprecher zu besetzen, die man nicht
sofort mit vielen anderen Hörspiel- oder Synchron-Rollen assoziiert,
die aber dennoch über große schauspielerische Fähigkeiten
verfügen.
Werden in Zukunft auch mal bekanntere Sprecher
aus dem Hörspiel- und Synchronbereich dabei sein?
Markus Topf: Das ist im Moment noch eine Kostenfrage. Zur Zeit arbeiten
alle Sprecher umsonst "just for fun". Das ist bei den meisten
bekannten Sprechern eigentlich nicht drin. Wir würden uns aber
sehr freuen, wenn da demnächst etwas zustande kommen würde.
Wie sehen die Planungen für die Serie
aus, wann wird es weitere Folgen geben? (Was ist euer Langzeitziel?
Einen Selbstläufer produzieren, eine weitere abgeschlossene Serie
oder etwas völlig anderes?)
Robert Herrmann: Generell soll alle drei Monate eine neue Folge erscheinen.
Derzeit arbeiten wir an den Aufnahmen zu "Rasputins Rückkehr",
welche Ende August erhältlich sein wird. Natürlich wäre
es wünschenswert, wenn "Das 5te Gebot" ein Selbstläufer
wird.
Allerdings wird eine solche Aussage häufig so gedeutet, als dass
das Produzententeam auf den reinen Verkauf abzielt und dabei die eigentliche
Intention, die einzelnen Geschichten, aus den Augen verliert. Genau
das soll nicht passieren. Wir wollen versuchen die kommenden Folgen
alle auf demselben oder gar höherem Niveau weiterzuführen.
Wir freuen uns daher auch immer über konstruktive Verbesserungsvorschläge,
die unsere Produktion durchaus beeinflussen.
Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen zu einem LowBudget-Spielfilm
(90 Minuten), der Ende des Jahres realisiert werden soll und in dem
es um ein eigenständiges Abenteuer der drei Protagonisten aus "Das
5te Gebot" gehen soll.
Ist "Das 5te Gebot" eine Endlos-Serie
oder gibt es einen bestimmen Handlungsstrang, der erzählt wird
und dann ist das Ende erreicht?
Markus Topf: "Das 5te Gebot" ist durchaus als Endlos-Serie
geplant. Ob es dazu kommt, hängt aber natürlich einzig und
allein von den Verkaufszahlen ab. Es gibt eine durchgehende Storyline,
die über die ersten zehn bis zwölf Folgen erzählt werden
wird. Sollte sich der Produktionsaufwand dann nicht rechnen, werden
wir die Serie wohl oder übel einstellen müssen.
Wie steht ihr zu den Kritiken und Aussagen,
dass "Das 5te Gebot" stark an "Das Schweigen der Lämmer"
erinnert? Findet ihr das gut oder stört es euch?
Markus Topf: "Das Schweigen der Lämmer". Nun ja. Ich
würde wahrscheinlich auch direkt einen Bezug herstellen, wenn ich
das Hörspiel hören würde. Die Parallelen zwischen Rasputin
Brandner und Hannibal Lecter sind dann aber doch nicht so groß,
wie es vielleicht scheinen mag. Rasputin sollte ursprünglich auch
nur in einer Szene von "Herzlos" auftauchen, doch beim Schreiben
des Buchs wurde mir schnell klar, dass diese Figur mehr verdient hat.
Sie hat sich dann irgendwie verselbständigt. Und ich kann schon
versprechen, dass Rasputin im Verlauf der Serie eine weitaus interessantere
Entwicklung durchmachen wird, als der doch recht eintönige Hannibal.
Wenn uns vorgeworfen wird dort "geklaut" zu haben, macht es
mir nichts aus, da es ja selten wirklich "neue" Ideen gibt
und sich Geschichten immer wiederholen.
Gibt es schon Ideen für eine weitere
Serie aus eurem Hause?
Robert Herrmann: Die Ideen sind vorhanden, allerdings sind wir mit "Das
5te Gebot" schon voll ausgelastet. Schließlich darf man nicht
vergessen, dass wir auch noch unseren "normalen" Jobs nachgehen
müssen. Sollten wir jedoch eines Tages den gewünschten Erfolg
mit "Das 5te Gebot" haben, dann wollen wir die anderen Ideen
natürlich auch verwirklichen.
Wie sehen eure Vertriebswege aus? Habt ihr
schon einen größeren Vertrieb in Aussicht?
Robert Herrmann: Derzeit vertreiben wir die CDs ausschließlich
über unsere Internetseite (www.das5tegebot.de). Künftig würden
wir gern über einen Verlag an neue Vertriebswege kommen. Zunächst
jedoch wollen wir mindestens zwei Folgen produzieren, damit die Verlage
das Serienkonzept erkennen können.
Seit ihr mit den bisherigen Absatzzahlen
zufrieden?
Robert Herrmann: Es sind schon recht viele CDs versandt worden, allerdings
sind die Produktionskosten noch nicht ganz gedeckt. Allerdings darf
man auch nicht aus den Augen verlieren, dass wir die CD offiziell erst
seit Mitte Mai vertreiben. Für den kurzen Zeitraum jedoch haben
wir mehr verkauft, als wir gedacht hätten.
Ein paar abschließende Worte an die Fans?
Unser Dank gilt all denen, die unsere erste CD gekauft haben. Ausserdem
haben wir uns sehr über die positive Resonanz gefreut, die viele
von Euch in Rezensionen und Kommentaren in den diversen Internetforen
mitgeteilt haben. Dies alles hat uns den nötigen Auftrieb gegeben,
um auch vorerst weiterzumachen. Wir selbst stehen doch dem eigenen Material
immer kritisch gegenüber, aber diese positive Stimmung hat uns
Sicherheit gegeben. Wir hoffen sehr, dass Ihr uns treu bleibt und Euch
die künftigen Folgen genauso gut (oder besser) gefallen werden.
Vielen Dank!
Ich bedanke mich für das Interview.
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