Larry Brent Nr. 19
- Killervirus aus der Hölle -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Auf einer Party bekommt der Wissenschaftler Jeremy Tanner (Gustav-Adolph Artz) seine Zukunft voraus gesagt, doch die ist alles andere als rosig. Er soll bei einem Autounfall ums Leben kommen, was auch eintrifft. Damit nimmt das Grauen erst richtig seinen Lauf, denn Tanner hat ein unvollständiges Experiment gestartet, welches beendet werden muss. Doch wie kann dies geschehen, wenn Tanner tot ist? Ganz ohne Absicherung ist er jedenfalls nicht gestorben und sein Experiment wird vollendet. Doch von wem und was ist der Sinn des Unternehmens? Fest steht, dass der Killervirus aus der Hölle eine Bedrohung für die Menschheit ist!

- Meinung -

Was als dialoglastige und relativ langatmige Story beginnt kommt zwar spät, aber dafür mächtig in Gang. Was ebenfalls verwundert, aber nicht als Manko gewertet werden muss ist die Tatsache, dass Larry Brent verhältnismäßig wenig auftritt bzw. in Action ist. Wen dies nicht stört, der wird sich gut unterhalten fühlen, denn diese Geschichte bietet alles, was man von der Reihe erwartet. Es geht sehr trashig zu und fragt sich teilweise, ob die Vorlage damals überhaupt ernst gemeint war. Die Mixtur von seichtem Grusel und einer gewissen Portion Humor wurde beibehalten, auch wenn es keine vorgeschriebenen Bearbeitungen mehr gibt und André Minninger nun für die Hörspielbearbeitung verantwortlich ist. Vom Stil her hat sich aber rein gar nichts geändert, es geht immer noch so zu wie vor 20 Jahren.

Eines direkt vorweg...Marianne Kehlau ist trotz vorherige Ankündigung nicht bei dieser Folge dabei. Da war man bei Europa wohl ein wenig voreilig, anders kann ich mir das nicht erklären. Wie dem auch sei, man konnte wieder eine ordentliche Gruppe talentierter Sprecher und Sprecherinnen ins Studio einladen, darunter einige alte Hasen, aber auch talentierte Neulinge. Neben den bereits bekannten Hauptsprechern wie Rainer Schmitt, Henry König, Heidi Schaffrath und Rüdiger Schulzki ist auch wieder Wolfgang Kaven als Erzähler dabei, der sich wieder sehr viel Mühe gibt. Er ist alles andere als ein schlechter Erzähler und er wird von vielen Fans einfach schlechter gemacht als er wirklich ist, was vielleicht auch an seiner parallelen Tätigkeit als Erzähler bei TKKG liegt. Man sollte aber nur seine Leistung beurteilen und die ist gut! In den Nebenrollen weiss vor allem Gustav-Adolph Artz zu überzeugen, er ist ein immer gerne gehörter Gast, der ruhig öfter gebucht werden sollte. Weitere bekannten Namen sind Anja Topf, Till Demtröder, Volker Bogdan, Claudia Schermutzki, Steffi Kirchberger und noch einige andere, diese Folge ist jedenfalls mit guten Sprechern vollgepackt und die Qualität stimmt.

Die Musik ist top, somit auch die Atmosphäre. Europa verzichtet auf hämmernde Beats und überlautes Technogewummer und besinnt sich darauf ordentliche Klänge einzumischen, was sich auszahlt. Hier und da wird ein altes Stück angespielt, was nie verkehrt ist, alles in allem also eine gelungene Untermalung. Über die Effekte muss man nicht mehr diskutieren, denn wir reden hier von Europa. Das Studio setzt zwar seit Ewigkeiten die selben, eigenen Geräusche ein, aber diese passen einfach bestens, also warum sollte man da was ändern?

Definitiv besser als die vorherige Folge und was die neuen Folgen insgesamt betrifft, so ist dieses Abenteuer sicherlich eines der besseren. Mit alten Folgen kann man natürlich nicht vollständig mithalten, aber so schlecht schneidet man in der Gesamtbilanz auch nicht ab. Wer auf trashigen Grusel steht, für den ist Larry Brent immer noch ein gefundenes Fressen. Man kann nur hoffen, dass die Serie noch länger laufen wird und André Minninger muss man nun auch mal eine Chance geben, denn dies war seine erste Bearbeitung einer Vorlage für diese Serie und er braucht eine gewisse Zeit, um seinen Stil für Larry Brent zu finden. Lange wird er wohl nicht brauchen und dann werden die Hörer sicherlich noch viel Freude an Brents neuen, alten Abenteuern haben.

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