Die drei ??? Nr. 117
- Der finstere Rivale -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Die drei Detektive geraten in den Besitz eines Koffers und ihm befinden sich 200.000 Dollar! Wer hat den Koffer auf den Schrottplatz von Titus Jonas (Prof. Dr. Andreas Beurmann) befördert und was wird damti beabsichtigt? Als dann auch noch ein Feuer auf dem Schrottplatz ausbricht wissen die drei ???, dass sie es hier mit einem gefährlichen Fall zu tun haben, dessen Drahtzieher sie noch nicht kennen. Die Lage spitzt sich zu, als ihr alter Erzfeind Skinny Norris (Andreas von der Meden) die Bühne betritt...

- Meinung -

Ziemlich straigt kommt die neueste Folge daher, keine Emails, keine Ausflüge ins All, einfach eine nette, kleine Gangsterstory. Eine Menge Geld, viel Action, kaum Rätselei, dafür aber kurzweilige Unterhaltung. Hinzu kommt die Tatsache, dass es ein Wiederhören mit dem wie immer sehr fiesen Skinny Norris gibt, der in dunkle Machenschaften verwickelt ist. Vielleicht ist André Marx hier aber schon über das Ziel hinaus geschossen, denn eigentlich hat man Norris immer nur als Nervensäge gesehen, die hier und da mal den ??? in die Quere kam, aber nie wirklich mit Kriminellen zu tun hatte. Dies hat sich nun geändert und man bekommt Skinny Norris 2004 präsentiert! Es geht sowieso sehr ruppig zu und ein Ton wird an den Tag gelegt, der in Jugendhörspielen eigentlich nichts zu suchen hat, Worte wie "Hurensohn" und "Arschloch" fallen, sowas hat in derartigen Hörspielen rein gar nichts verloren. Wer immer dafür verantwortlich ist, ob Marx oder Minninger, in Zukunft sollten solche Worte auf der Strasse bleiben! Authentischer macht es die Story auch nicht, es ging auch vor zig Jahren in dieser Serie ohne solche Schimpfworte. Eine Entwicklung, die also rein gar nicht zu gefallen weiss und deshalb sollte man dies auch weiterhin vermeiden. Natürlich können diese verbalen Ausrutscher nicht mehr wiegen als die eigentliche Geschichte, denn die ist solide, wenn auch etwas untypische, wenn man dieses Abenteuer mit den vorherigen vergleicht. Unterm Strich wird der Hörer gut unterhalten, Marx liefert wieder ein paar Bezüge zu alten Folgen ab (Skinny Norris, Peters Neigung zu Zombie-Filmen) und das Ergebnis geht in Ordnung.

Gute Sprecher, das steht sofort fest, wenn man nur einen kurzen Blick ins Inlay wirft. Andreas von der Meden, Jürgen Thormann und Douglas Welbat (wenn auch nur sehr kurz), da kommt schon ein Hauch von Gestern auf und der Hörer fühlt sich schnell an alte Zeiten erinnert. Ihre Leistungen gehen ausnahmslos in Ordnung, auch wenn man schon merkt, dass alle mit Zeit logischerweise älter geworden sind und man von der Meden den jugendlichen Fiesling Norris nicht mehr ohne weiteres abkauft, doch die Leistungen sind durchaus solide. Dazu noch die alten Bekannten Prof. Dr. Andreas Beurmann und Karin Lieneweg, die immer noch ihre Rollen als Onkel Titus und Tante Mathilda ausfüllen. Holger Mahlich ist wieder Inspektor Cotta und damit sind alle bekannten Sprecher genannt worden, die mit ihren Auftritten alles andere als einen schlechten Eindruck hinterlassen. Was die Hauptsprecher betrifft, so muss man zu denen nichts mehr sagen, die übliche Performance, nicht mehr und nicht weniger.

Musikalisch schon ein kleiner Leckerbissen, bekommt der Hörer doch einige Orchesterstücke vorgesetzt, die man schon länger nicht mehr so zahlreiche hören durfte. Zwar gibt es hier und da ein paar aktuellere Stücke, die man sich besser hätte sparen sollen, aber mit der Untermalung kann man weitestgehend sehr gut leben. Wie immer hat man diese Klänge mit den gewohnt guten Effekten kombiniert und von der Atmosphäre her stimmt soweit eigentlich alles. In Zukunft sollte man die alten Stücke aber länger laufen lassen, so würde das alte Flair noch stärker aufflammen.

Lässt man die Schimpfworte mal links liegen, so bekommt man eine Folge serviert, die durch ihre Andersartigkeit zu überzeugen weiss. Die ???, ein Geldkoffer, fiese Gangster und ein alter Bekannter, Zutaten für kurzweiligen Hörspass. Für den kleinen Krimisnack genau richtig, doch man sollte hier keine traditionelle Folge erwarten, dafür ist die Folge doch zu sehr an den "Crimebusters" orientiert. Dennoch kann man diesem Abenteuer lauschen, ohne dass man Wutanfälle bekommt, weil kopflose Handy-DJs auf einem Todesflug sind, wenn ihr versteht, was ich meine! Die Qualität der letzten Folgen wird nicht großartig übertroffen, doch es geht auch nicht bergab, somit bleibt noch genug Luft nach oben, daran sollten sowohl die Autoren, als auch Europa arbeiten.

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