Die drei ??? - Master of Chess
- Live & Unplugged -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Während der Fahrt gibt Peters (Jens Wawrczeck) Wagen den Geist auf und die Drei Fragezeichen machen sich Richtung Schloss Blackstone auf, um einen Abschleppdienst anzurufen. Im Schloss begegnen sie seltsamen Gestalten, dem Dienstmädchen Ana (Frauke Poolman), dem Diener Moe und dem Grafen (beide Olaf Kreutzenbeck) persönlich. Telefonieren können die jungen Detektive nicht, denn die Leitung ist tot und Strom gibt es ebenfalls keinen. Doch das wirklich beunruhigende Problem: Scheinbar ist ein Schachspiel in vollem Gange, der Graf spielt gegen seinen verstorbenen Bruder und der Einsatz ist hoch! Ganz klar, ein neuer Fall für die Drei Fragezeichen bahnt sich an...

- Meinung -

Was soll man sagen? Wer ein waschechtes Abenteuer der drei Detektive erwartet, der ist anfangs wahrscheinlich sehr zufrieden mit diesem Live-Mitschnitt, denn der erste Teil ist wirklich hervorragend, doch im zweiten Teil wird es zur Farce. Klamauk, Parodie, egal wie man es nennen will, viel hat es mit dem eigentlich Sinn der Serie nichts mehr zu tun. Die Story an sich ist lasch, die Lösung mancher Rätsel wird aus den Fingern gesogen und die Auflösung ist schwachsinnig wie kaum ein andere.

Die Sprecher machen ihre Sache gut, keine Frage, auch wenn das schauspielerische Element ein wenig untergeht, weil natürlich das Visuelle fehlt. Helmut Krauss als Erzähler ist ein echter Gewinn, seine Art des Vortragens ist einmalig und er sollte öfters in Hörspielen mitwirken, was nun auch hoffentlich passieren wird. Die drei Detektive werden wie eh und je mit vollem Elan von ihren Sprechern rübergebracht, Wawrzeck, Rohrbeck und Fröhlich sind halt schon alte Hasen in diesem Geschäft, die wirft auch ein Live-Auftritt nicht aus der Bahn. Ebenfalls an Bord sind Frauke Poolman und Olaf Kreutzenbeck die sich auch als absolute Volltreffer entpuppen. Frauke Poolman nervt zwar ein wenig als Ana und Gräfin, später als nüchterne Gräfin zeigt sie dann aber ihre Vielseitigkeit. Olaf Kreutzenbeck ist mindestens ebenso wandelfähig und flexibel und pendelt gekonnt zwischen dem Diener Moe und dem Grafen ohne das kleinste Problem.

Musik gibt es nur sporadisch, meistens hier und da ein paar Klänge vom Keyboard, aber die reichen aus um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Die Effekte sind aber das wahre Highlight, da diese ebenfalls live von Peter Klingenberg synchron zu den Ausführungen der Darsteller erstellt wurden. Eine großartige Leistung, die man einfach nicht genug würdigen kann.

Muss man dieses Abenteuer der drei Detektive haben? Sollte eine DVD dazu erscheinen, dann ist die Antwort ganz klar NEIN, denn das Fehlen der Bilder ist ein großes Manko, da man so viele Gags nicht versteht oder nachvollziehen kann. Daran können das schöne und informative Booklet, die tolle Aufmachung und die vielen Outtakes (Versprecher und Auswahl der besten Gags) nichts änderen. Sollte die DVD nicht erscheinen, so ist diese Produktion eine nette Erinnerung an die Tour, mehr leider auch nicht. Fans der Serie und Sammler werden aber wohl sowieso zuschlagen, wenn der Preis (ca. 15-20 Euro) für die Doppel-CD bzw. Doppel-MC nicht zu sehr abschreckt.

Die Links:
Die Drei Fragezeichen
Europa

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- Eventbericht 16.12.2002 -
- Luise-Albertz-Halle Oberhausen -

Captain Blitz urteilt:

Die Kartenbestellung ging bei GetGo völlig unproblematisch über die Bühne und nach wenigen Tagen trudelten die Karten auch bei mir ein. Nun gut, es sollte der letzte Auftritt werden und ich war gespannt wie ein Flitzebogen, da ich MOC wie viele andere zuvor noch nicht gesehen hatte. Wird man sich etwas besonderes einfallen lassen? Gibt es etwas, was zuvor bei keinem Auftritt zu sehen war? Dazu später mehr!

An der Halle angekommen ging es erst mal um den Tourbus rum, der bis auf ein paar Fragezeichen relativ gewöhnlich war, er war lediglich intensiv rot! Man konnte nur ein wenig in den Innenraum schauen, da die Fensterscheiben getönt waren, aber eine füllige Figur war dennoch zu erkennen...ganz klar, das muss doch Helmut "Paschulke Brando" Krauss sein. Nicht länger aufhalten, rein in die Halle, damit man noch vernünftige Plätze gibt, doch dann der Schock, es befanden sich schon sehr viele Leute vor der Halle und wollten rein, doch intelligent wie die Herren Türsteherpinguine waren hat man nur eine Tür geöffnet und nun die Milchmädchenrechnung -> 1 Tür + viele Leute = Wartezeit. Es ging dann aber dennoch recht zügig und das "geniale" Besucherleitsystem führte die Fans durch die Eingangshalle zum Tisch mit dem Männchen, das die Gutscheine in Karten umgetauscht hat und daran vorbei nach oben in den Saal...dann die nächste Überraschung, denn es war noch nicht viel los und ich ging einfach mal davon aus, dass sich die Halle noch bis auf den letzten Platz füllen wird, doch Pustekuchen! Grob geschätzt war der Saal zu ca. 2/3 gefüllt, wenn man ein Auge zudrückt, aber wundern darf sich da niemand, denn wer schaut sich schon um 0.00 Uhr an einem Montag schon die Drei Fragezeichen an? Ob es noch nötig war, dass die Verantwortlichen diesen Termin unbedingt noch einschieben musste sei mal dahingestellt, aber beschweren darf sich niemand, mit dem nicht ausverkauften Event müssen die Veranstalter wohl oder übel leben und es wird sicherlich niemandem das Genick gebrochen haben.

Dann war es endlich so weit, es wird düster, Helmut Krauss beginnt zu sprechen, alle lauschen andächtig. Man hört die drei Hauptdarsteller, doch man sieht sie weit und breit nicht...bis sie angekündigt und unter tosendem Applaus empfangen werden. Schon sind alle mitten im Geschehen. Was sich genau zuträgt habe ich ja schon in meiner Rezension zum Live-Mitschnitt geschrieben, hier jetzt nur noch die Abweichungen oder besonders erwähnenswerten Ereignisse und mein persönlicher Gesamteindruck.

Der Saal war nicht ganz ausverkauft und darunter litt vielleicht die Atmosphäre ein wenig, was dem Auftritt an sich nicht schadete.

Hier und da gab es ein paar lustige Einwürfe einiger Beteiligter, die nicht auf dem Live-Mitschnitt sind, aber verpasst hat man dadurch natürlich nichts.

Corinna schiebt mitten in der Aufführung an der linken Seite (vom Zuschauer aus) ein Sofa auf die Bühne, keine gelungene Aktion, es hat doch schon abgelenkt. Dann servierte sie auch noch allen Champagner, ebenfalls nervig, das auch noch mehrfach! Jens Wawrczecks Kommentar machte diese Aktion dann doch lohnenswert als er sich selbst aus Folge 106 zitierte und zwar in seiner unverwechselbaren Art..."Champaaagneeer!"

Ob es nun am letzten Auftritt lag oder nicht, genau kann man es wohl nicht sagen, aber wenn man mit den Bewertungen anderer Auftritte vergleicht, so ist dieser letzte Event recht dürftig ausgefallen. Mir persönlich war alles ein wenig zu albern, zu klamaukig und irgendwann ist jeder Gag auch mal ausgelutscht!

Abschließend kann man aber trotzdem sagen, dass man die Jungs auf jeden Fall mal gesehen haben muss, um zu wissen wer sich denn genau hinter der Stimme verbirgt, die einen schon die gesamte Jugend über begleitet hat und dies bis heute noch macht. Ein Mitschnitt auf DVD wäre der krönende Abschluss dieser Tour, auch wenn dies den Live-Mitschnitt absolut überflüssig machen würde. Ob es nun bei dieser einen Tour bleibt und man wirklich etwas Einmaliges erlebt hat bleibt aber abzuwarten, man weiß ja nie...

Der Link:
Luise-Albertz-Halle

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