Gruselkabinett Nr. 16
- Draculas Gast -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Jonathan Harker (Simon Jäger) hat es geschafft, er ist nun Rechtsanwalt. Sein Ziehvater und Chef der Kanzlei Peter Hawkins (Jürgen Thormann) möchte ihn nun mit einer ganz besonderen Aufgabe versehen und Jonathan soll nun losziehen und in die Karpaten reisen, um sich dort um den Grafen Dracula (Joachim Höppner) kümmern, der in England Fuß fassen will und sein Auge auf ein Anwesen in London geworfen hat. Doch schon der Weg erweist sich als gefährlich und die Neugier Jonathan Harkers endet beinahe in einem Desaster. Der Kutscher (Christian Rode) warnt ihn zwar noch sich nicht dem verlassenen Dorf zu nähern, doch dann ist es auch schon zu spät. Was wird dem jungen Anwalt dort widerfahren?

- Meinung -

Der Auftakt zur Dracula Saga und hier dreht sich alles um die ersten Schritte Jonathan Harkers, seine Vorgeschichte, seinen Aufbruch in die Kaparten und sein erstes Abenteuer und die Begegnung mit dem Übernatürlichen. Man muss aber auch eingestehen, dass die Story an sich nicht viel hergibt, aber es ist nun mal nur eine Kurzgeschichte und dafür wird genug geboten, um eine sehr unterhaltsame Story auf die Beine zu stellen. Die Bearbeitung ist kurz und knackig, kein überflüssiges Gerede, die Reise ist spannend und ein eisiger Hauch und ein dezenter Grusel kommen auf. Mehr als nur Vorgeplänkel, hier wird man inhaltlich jedenfalls erstklassig auf kommende Ereignisse vorbereitet.

Wenn der Name "Titania Medien" fällt, dann denkt man sofort an die besten Sprecher und Sprecherinnen in hochkarätigen Rollen mit ebenfalls großartigen Leistungen. So ist es hier NATÜRLICH auch wieder, wie sollte es auch anders sein. Die Kontrahenten Jonathan Harker und Graf Dracula hat man stark besetzt, Simon Jäger als der junge Anwalt und Joachim Höppner als der legendäre Vampir und gleichzeitig verabschiedet sich Höppner mit einer ganz großen Rolle, denn das hier ist einer seiner letzten Auftritte. Dieser Abschied fällt natürlich nicht leichter, indem er hier wieder zeigt, was er kann, auch wenn seine Rolle noch nicht sonderlich groß ist. Dafür muss Simon Jäger mehr leisten, da sein Text ungleich größer ist, doch er meistert seine Arbeit mit Bravour. Er trägt diese Folge auf seinen Schultern und scheinbar hatte er dabei nicht viel Mühe. In kleineren Rollen hört man Jürgen Thormann, Christian Rode, Heinz Ostermann, Tanja Geke und vile weitere, die durch die Regie von Stephan Bosenius und Marc Gruppe das Optimum aus sich rausholen es gibt nicht mal im Ansatz Grund zur Kritik.

Gerade in Sachen Untermalung hat man sich bei Titania in der letzten Zeit deutlich gesteigert, es wird weniger auf bereits bekannte Stücke gebaut, die man in den diversen Sinclairs dieser Welt hören durfte. Ehrlich gesagt wären diese Hollywood-Sounds auch einfach nur fehl am Platze. Hier erinnert die musikalische Begleitung eher an die letzte Folge, den Freischütz und da hat man alles mehr als nur richtig gemacht. Dieser Pfad wird weiter beschritten und das ist auch das Beste, was die Jungs von Titania machen können. Romantisch-düster geht es zu, dazu wunderschöne Geräusche, die den urplötzlich zurückkehrenden Winter genail in Szene setzen und es sollte keinem Hörer der Welt schwerfallen sich diese Ereignisse vorzustellen. Auch hier wieder die volle Punktzahl.

Ich habe mich dazu entschlossen die erste Folge der Dracula-Box getrennt zu besprechen. Als Einleitung darf man noch nicht die großen Szenen erwarten, doch als Einzelhörspiel ist diese Produktion auch stark genug. Ein mit 45 Minuten recht kurzes Gruselvergnügen, aber ein Pflichtkauf ist es trotzdem. Titania gibt weiter Vollgas und es ist kein Ende in Sicht!

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