Gruselkabinett Nr. 20
- Der Werwolf -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Thibaut (Thomas Nero Wolff), seines Zeichens ein einfacher Holzschuhmacher, hat einen Traum, er möchte eines Tages ein reicher Mann sein. Die Begegnung mit einem Werwolf (Lutz Riedel) könnte alle seine Träume wahr werden lassen, doch wie? Thibaut geht einen Pakt mit dem Werwolf ein, doch wird er am Ende auch bereit sein, den vollen Preis für seine Wünsche zu bezahlen?

- Meinung -

Alexandre Dumas hat nicht nur "Die drei Musketiere" oder "Der Mann in der eisernen Maske" geschrieben, er hat auch eine Schauergeschichte verfasst. Hier gibt es natürlich nicht das bekannte Mantel- und Degenkino und auch keine typische Werwolfstory und es fällt mir durchaus schwer diese Geschichte zu beschreiben, man muss sie einfach gehört haben. Beinahe 80 Minuten werden hier geboten, aber das hat auch zur Folge, dass es durchaus mal ruhiger zugeht, wenn nicht sogar zu ruhig. Von richtigen Durchhänger möchte ich nicht reden, langweilig wird es nämlich nie, doch ein wenig temporeicher hätte es schon sein dürfen. Wie dem auch sei, hier wird schon eine ganze Menge geboten, ein Werwolf, eine Art Pakt mit dem Teufel, Wendungen in der Story und vieles mehr, für gute und teilweise gruselige Unterhaltung sollte also durchaus gesorgt sein, auch wenn die Bearbeitung für meinen Geschmack ruhig etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.

Eine hervorragende Besetzung, aber sind wir mal ehrlich, kennt man es von diesem Label überhaupt anders? Eigentlich nicht und auch hier wird wieder eine tolle Truppe geboten, die von Anfang bis Ende überzeugt. Zwei Namen möchte ich besonders hervorheben und zwar Thomas Nero Wolff, der nicht nur namentlich gut zur Rolle passt, sondern auch Lutz Riedel. Ihr gemeinsamen Parts haben eine gewisse Dynamik, die man sich nicht entgehen lassen sollte, das ist schon ganz großes Kino. Wolffs Performance ist allererste Sahne, man kauft ihm die Rolle des ehrgeizigen und auch skrupellosen Thibauts problemlos ab und Riedel als der große Wolf wirft all seine Erfahrung in die Waagschale. Er kommt herrlich fies rüber und auch er wirkt sehr überzeugend. Doch nicht nur die beiden verstehen ihr Handwerk, das gilt natürlich auch für ihre Kollegen und Kolleginnen wie z.B. Roland Hemmo, Jochen Schröder, Uschi Hugo, Wilfried Herbst, Uwe Büschken, Marco Kröger und viele andere, die ebenfalls sehr ansprechende Performances vom Stapel lassen.

Musikalisch eine feine Sache und von viel zu oft verwendeten Stücken gibt es keine Spur, so dass hier akustisch eine frische Produktion geboten wird. Die Untermalung fällt natürlich klassisch aus und es kommt eine winterliche Atmosphäre auf, zu der logischerweise auch die Geräusche entscheidend beitragen. In der Hinsicht wird ganze Arbeit geleistet und auch in diesem Bereich ist die Produktion in guten Händen.

Wäre diese Folge etwas kürzer ausgefallen, dann hätte Titania hier einen richtigen Kracher abgeliefert, so aber ist diese Produktion "nur" gut. Der Titania-Standard kann aber gehalten werden, dieses gute Stück Grusel kann ich ohne Probleme empfehlen. Inhaltlich wird Dumas von einer anderen Seite geboten, produktionstechnisch wieder typisch Titania, eine durchaus gelungene Darbietung!

Der Link:
Titania Medien

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