Hanni und Nanni Nr. 38
- ...in ernster Gefahr -
(Europa)

Alexander Huppertz urteilt:

Lea Groß ist neu im Lindenhof und eine Außenseiterin par excellence... Sie ist unsicher und blockt jeden Kontaktversuch der anderen Mädchen kategorisch ab. Nur Elli gelingt es, an sie heranzukommen. Ihr vertraut Lea ein Geheimnis an. Als die Neue verschwindet, muss sich Elli ihren Cousinen anvertrauen. Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Verbrechen, eine Familientragödie und ein fast tödlicher Unfall lassen das Spannungsbarometer im Lindenhof in die Höhe schnellen...

- Meinung -

Auch wenn der Titel etwas lehrbuchartig anmutet, liegt mit der 38. Folge der Internatsserie eine sehr kurzweilige Episode vor. Gekonnt liefert Autor André Minninger eine Story, die so tatsächlich noch nie erzählt wurde. Gewisse Anleihen bei Hanni und Nanni in 1000 Nöten und einer Klassikerfolge von TKKG sind spürbar. Das Schulgeschehen tritt in den Hintergrund. Stattdessen wird eine waschechte Krimihandlung präsentiert. Bereits die erste Szene wirft den Hörer ganz ohne Erläuterung von Erzähler Lutz Mackensy direkt ins Geschehen. Nach dem Verschwinden der neuen Mitschülerin baut die Geschichte eine sehr spannende Atmosphäre auf und lässt den Hörer bis zur Auflösung gekonnt im Dunkeln tappen. Besonders der abschliessende Kommentar des Erzählers weiss durch geradezu entwaffnenden Sarkasmus zu gefallen.

Die Sprecherriege ist diesmal sehr klein ausgefallen. Neben den bekannten Hauptsprechern (Mackensy, Lamster, Dahm, Wulkow und Schneider) treten die bewährten Nebencharaktere Frau Theobald (Renate Pichler ist wie immer eine Bank) und Frau Roberts (Wanda Osten klingt komplett anders als gewohnt) auf. Judy Winter als Elke Lemansky wird nur erwähnt, ist in dieser Episode leider nicht dabei. Julia Fölster ist die einzig erwähnenswerte Gastrolle, die sie gekonnt interpretiert. Besonders erwähnenswert ist Barbara Schipper, die als Elli in dieser Folge einige grosse Auftritte hat.

Geräuschkulisse ist europa-typisch plastisch, die musikalische Untermalung zweckdienlich. Viele neue Stücke (durchaus atmosphärisch), bekannte Klassikermelodien aus dem hiesigen Europa-Archiv finden keine Verwendung.

Das Hörspiel wirkt sehr detailverliebt, und man hat das Gefühl, dass die Serie trotz des im Laufe der Jahre sehr gebremsten Outputs mit sehr viel Herzblut vertont wird. Im Gegensatz zu den arg schwächelnden Serien Die drei ??? und TKKG bewegt sich Hanni und Nanni auf gleichbleibend hohem Niveau. Unbedingt kaufen und geniessen! Vielleicht würden bei erhöhter Nachfrage endlich wieder mehr Folgen erscheinen...

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