Helge Schneider
- Eiersalat -
(Roof Music)

Captain Blitz urteilt:

Helga Maria Schneider geht seinen weg. Seinen? Ja, seinen, denn dieser Weg führt die eigenwillige Helga Maria nach Griechenland und zurückt, in die Mutterschaft und in eine WG. Sie ist überzeugte Feministin und die Männer bekommen dies auch kräftig zu spüren. Da wird geschlagen und vermöbelt, unterjocht und gezeigt, wo der Hammer hängt. Helga Maria möchte Zeichen setzen, Zeichen für alle Frauen der Welt, wie sie sich in einer von Männer regierten Welt durchsetzen und sie sich diese Welt später aneignen können.

- Meinung -

Helge Schneider als Frau, wahnsinnig überspitzt, schräg und ungewöhnlich. Die "singende Herrentorte" zeigt sich diesmal von einer anderen Seite, nämlich von seiner femininen. Wer genauer hinhört, der wird merken, dass es sich eigentlich nur um eine Aneinanderreihung von skurrilen Situationen handelt, die aber in der gewohnten Manier eines Helge Schneiders präsentiert wird. Doch dies dürfte nur den geneigten Fan interessieren, der Rest der Menschheit wird mit diesem Werk wenig anfangen können.

Natürlich hat sich der Meister persönlich vor das Mikro gesetzt und gibt in seiner unnachahmlichen Art und Weise sein Werk zum Besten. Aber genau dort liegt auch das Problem, denn Helge legt nicht viel Wert auf korrekte Betonung und derartige Nebensächlichkeiten. Er geht manchmal bis an die Schmerzgrenze des Hörers, was sich natürlich nicht sonderlich positiv auf den Hörgenuss auswirkt. Dennoch kriegt er die Kurve und gestaltet seine Darbietung als recht unterhaltsam und kurzweilig. Ausserdem hätte wohl auch kein anderer sein Werk so lesen können, von daher konnte er es nur selber präsentieren.

Natürlich haut Helge hier und da auch mal in die Tasten und das muss man dann zwangsläufig wohl Untermalung nennen. Er klimpert sich durch sein Hörbuch und das Klavier muss dann auch mal für Geräusche herhalten, was natürlich etwas seltsam wirkt, aber zum Stil der Produktion passt.

Kein Kracher und eigentlich nur was für die härtesten Fans Schneiders. Kein Pflichtkauf, aber wer sich das Buch lieber vom Autor persönlich in seiner ureigensten Art vortragen lassen möchte, der soll dies ruhig tun. Vielleicht kommt man ja eines Tages noch in den Genuss vertonter Bücher Komissar Schneiders.

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