Patricia Highsmith
- Die Augen der Mrs. Blynn -
- Stories 1952-1980 - Volume 1 -
(Deutsche Grammophon)

Captain Blitz urteilt:

Vier Geschichten rund um die Abgründe der menschlichen Seele. Ob es nun die Augen der Mrs. Blynn sind, die die sterbende Mrs. Palmer in ihren Bann ziehen oder ob es Affären in der High Society sind, jede Geschichte zeigt, zu was Menschen fähig sein können. Da wird ein harmloser Familienvater zum Mörder und eine ansonsten eher ruhige und unauffällige Ehefrau zu einer Intrigantin und spinnt ihr Netz.

- Meinung -

Nicht unbedingt waschechte Krimiunterhaltung, viel mehr Geschichten, die zeigen sollen zu was Menschen fähig sein können, dass sich alltägliche Situationen schlagartig verendern und schlimm enden können. Patricia Highsmith versteht es größtenteils den Hörer plötzlich und unerwartet mit einer neuen Entwicklung und Wendung zu überraschen, aber bei dieser Auswahl bleibt diese Wendung auch mal aus und die Handlung plätschert nur dahin, wie es in der Geschichte um die Affären einer Frau passiert. Ungefähr die Hälfte der Kurzgeschichten kann überzeugen, der Rest leider nicht, da das Tempo fehlt oder der Inhalt nicht interessant genug ist.

Eva Mattes und Gerd Wameling teilen sich die Arbeit und lesen abwechselnd die Geschichten. Eva Mattes kann leider auf der ersten CD gar nicht überzeugen, sie wirkt total emotionslos und liest ihren Text stumpf runter ohne dabei richtig mitzugehen, was sich auf der zweiten CD zwar bessert, doch ihre Leistung ist nur durchschnittlich. Ganz anders dagegen Gerd Wameling, der schön betont und mit der Handlung mitgeht und seine Stimme immer ein wenig verändert, wenn ein anderer Charakter handelt. Wameling überzeugt über die gesamte Distanz und durch seine gute Leistung kommen die jeweiligen Geschichten besser rüber.

Es handelt sich um eine reine Lesung, von daher gibt es weder Musiken noch Effekte.

Ca. 2:30 Stunden wird der geneigte Fan unterhalten, wenn er sich für die menschliche Psyche interessiert. Krimifans dürften vielleicht ein wenig enttäuscht sein, da man es hier nicht mit Storys im Stile von Edgar Wallace, Agatha Christie und Co. zu tun hat. Diese Produktion leidet wohl eher unter der Zusammenstellung, denn nur 50% können überzeugen, der Rest ist Durchschnitt.

Der Link:
Deutsche Grammophon

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