Bekloppte Hörspiele

Der neue Kasperl Nr. 7
- ...im Zirkus -
(Europa)


Captain Blitz urteilt:

Der Zirkus kommt nach Kasperlhausen und der Direktor (Nico Büchel) macht auch kräftig Werbung. Doch dann funkt die Hexe Madame Melissa dazwischen und will ihre Zelte ebenfalls in Kasperlhausen aufschlagen, weil sie glaubt, dass die eigentliche Hexe (Lisa Eibl) nicht da ist. Das Chaos bricht aus und Melissa zaubert wild durch die Gegend und hext einigen Leuten lilane Gesichter. Da kann nur der Kasperl (Albert Weilguny) helfen und er denkt sich schon einen Trick aus.

- Meinung -

Verwirrung um zwei Hexen, der Zirkus ist in der Stadt, Kasperl macht eine gefährliche Reise und fertig ist der Kram. Es wird zwar nicht unbedingt viel geboten, doch die paar Elemente reichen schon aus, um die kleineren Hörer gnadenlos zu verwirren und ist das der Sinn der Sache? Eine Geschichte für die kleinsten Hörer baut man anders auf, aber nicht so. Zum Glück ist der Spuk nur von kurzer Dauer (obwohl auf dem Klappentext "extra lang! rund 43 min." steht, lachhaft!) und die Hirne der Kleinen werden nicht zu stark dem schlechten Einfluss des "Kaschperls" ausgesetzt.

Was die Sprecher angeht, so kann man hier nicht von irgendwelchen Leistungen sprechen. Albert Weilguny ist sowas von unglaubwürdig, der einzige Bezug zu seiner Rolle ist wahrscheinlich der, dass er sich im Studio wie ein Kasper aufgeführt haben muss. Er quietscht und sabbelt sich da einen Unsinn zusammen, aber als junger Kasperl (man beachte das Cover!) kommt er überhaupt nicht rüber, dafür klingt er zu alt. Lisa Eibl darf vermutlich eine Doppelschicht als lächerlich klingende Hexe schieben, da sie nur einmal im Inlay steht und sich beide Hexen absolut identisch anhören. Da hat man also am falschen Ende gespart bzw. die falsche Person mit doppelter Arbeit versehen. Der Erzähler Fritz Kohles setzt nur ein Highlight und das ist ein ziemlich blöder Satz, den man unter den Satanischen Versen finden kann. Ansonsten bieten die restlichen Sprecher die gleiche Leistung wie alle anderen auch, nämlich gar keine, höchstens eine äußerst schlechte.

Ein paar Zirkusklänge und dieser Mist von einem Titellied, mehr wird nicht geboten. Hier und da mal ein paar Effekte, die auch nicht das Gelbe vom Ei sind und das war es dann auch schon mit der "Untermalung", die nicht mal ansatzweise eine Art von Atmosphäre aufbauen kann.

Dass dieser Kram mindestens zehn Folgen lang lief ist schon schwer zu glauben, aber wer weiß was sonst noch für Hörspiele in Österreich produziert werden. Eigentlich will das dann doch niemand so recht wissen, denn der Kasperl reicht eigentlich auch schon, um die Hörer fast in den Wahnsinn zu treiben.

Die Links:
Europa
BMG Ariola Austria

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