Knall & Fall Nr. 1
- Die Taktik mit der Ticktack -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Ein gewisser James Bond (Colin Solmann) schneit in die Detektei und behauptet sogar "der echte" zu sein, also das Vorbild für die Filmreihe. Man ist skeptisch, doch dann kommt der sich im Ruhestand befindende Geheimagent zur Sache und bringt sein Anliegen vor. Er arbeitet für einen bekannten und teuren Juwelier, bei dem eine Uhr für 150.000 Euro gestohlen wurde. Diese war nicht versichert und die Polizei soll auch aus dem Fall rausgehalten werden. Ein Fall für die Detektive Knall und Fall (Reent Reins und Robert Missler), die sich der Sache annehmen und gemeinsam mit ihrer Sekretärin Vanessa Berger (Traudel Sperber) wollen sie die Uhr ihrem Besitzer zurückbringen. Doch wer sind die Drahtzieher?

- Meinung -

Eine neue Reihe aus der Feder von Peter Riesenburg, dessen bekannteste Schöpfungen wohl Detektiv Kolumbus & Sohn und Schubiduu...uh sein dürften. Auch hier geht es wieder in Richtung Jugendkrimi mit viel Wortwitz, also Riesenburgs Steckenpferd und er macht seine Sache gut. Angebliche Promis, bunt gezeichnete Charaktere, ein interessanter Fall und eine gehörige Portion Humor und die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Also alles, was zu einer guten Geschichte gehört und Peter Riesenburg weiss immer noch, wie man eine unterhaltsame und kurzweilige Story strickt, die den Hörer in seinen Bann ziehen kann. Trotz all den Jahren zwischen Kolumbus und Knall und Fall erkennt man immer noch seine Handschrift und das alte Flair konnte gerettet werden.

Natürlich darf Hans-Joachim Herwald nicht fehlen, der die Vorlage umsetzt und dieser hat wieder sehr gute Hamburger Sprecher und Sprecherinnen ins Studio geholt, die fast alle recht bekannt sind. Der bekannteste von ihnen ist Reent Reins, den man seit Miami Vice als Crockett kennt. Ihm zur Seite steht Robert Missler als Fabian Fall und er darf hier endlich mal eine Hauptrolle ausfüllen, nachdem er schon seit Jahren nur Neben- und Kleinstrollen sprechen darf. Beide machen ihre Sache wirklich gut und gehen in ihren Rollen auf, auch wenn sie teilweise recht hölzern wirken und krampfhaft versuchen die eine oder andere dünne Pointe durchzudrücken. Als Erzähler hat man Claus Wilcke besetzt, den man immer gerne hört. Dieser Veteran der Hörspielszene führt souverän durch die Handlung und greift nur ein, wenn es wirklich nötig ist, wie es auch sein sollte. Weitere bekannte Sprecher sind Traudel Sperber, Gerd Hinze und Guido Zimmermann, die ebenfalls eine gute Figur machen. Selbst bei den weniger bekannten Sprechern kann man nichts entdecken, was auf Anhieb schlechte Kritiken auslösen könnte.

Die Musik ist teilweise rockig, dann wieder düsterer, aber man hat hier immer wieder die richtige Untermalung gewählt, um dann die passende Stimmung zu erzeugen. Für Effekte gilt selbiges, da gibt es nichts zu meckern. Lediglich die Tonqualität an sich wirkt dumpf, was schon störend ist.

Eine neue, vielversprechende Serie, dazu noch aus der Feder von Peter Riesenburg, der nach langer Zeit wieder neue Figuren ins Hörspielrennen schickt. Ein blitzsauberes Debüt und Freunde von Jungedkrimis dürfen bedenkenlos zugreifen, die Qualität stimmt. Spannung, Witz und lockere Sprüche, so darf es ruhig weitergehen.

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Maritim

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