Käpt´n Knaller Nr. 2 (Europa exquisit)
- Der Schatz in der Piratenhöhle /
Als Zorroschnoffo krähen lernte -


Bild von europa-vinyl.de

Captain Blitz urteilt:

In der ersten Geschichte bekommt Käpt´n Knaller (Horst Beck) eine Schatzkarte von Nelson Kimroy (F.-J. Steffens) überreicht und damit nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Schnell findet man die Insel und auch den Schatz und alles wäre in Butter, wenn Käpt´n Knaller und seine Crew nicht in Bedrängnis geraten würden. Bill Kill (Reiner Brönneke) funkt allen gehörig dazwischen und es sieht zunächst nicht gut aus...

Die zweite und letzte Geschichte führt Käpt´n Knaller und seine Freunde in die spanische Stadt Villatoros, wo man eigentlich nur kurz den leckeren Wein einladen wollte. Doch man kann sich den Kampf zwischen dem Stier Zorroschnoffo (F.-J. Steffens) und El Pamplin (Helmut Kolar) nicht entgehen lassen, denn der Stier ist noch unbesiegt. Doch drei Gauner (Michael von Rospatt, Jürgen Strube und Siegfrid Kerner) haben noch ein Wörtchen mitzureden!

- Meinung -

Urks! Das müssen in den 70ern ja wahrlich düstere und auch verzweifelte Zeiten im Hause Europa gewesen sein, wenn man zu Vorlagen wie z.B. "Käpt´n Knaller" greift und das ganze noch unter einem Label namens "Europa exquisit" erscheinen lässt. Was den Hörer hier erwartet ist nämlich nicht gerade exquisit, eher debil, dumm und dreist. Man merkt, dass es sich anscheinend um Comic-Vorlagen handelt, denn viel gibt die Story nicht her und wirkt regelrecht teilweise noch künstlich in die Länge gezogen. Wahrscheinlich wurde der Käpt´n den Europäern noch aufgezwungen im Rahmen des Bastei-Deals, wer weiß...

Sprechertechnisch hat man wie so oft schon die besten Hamburger Sprecher dieser Zeit gebucht und damit gnadenlose Talentverschwendung betrieben. Horst Beck, Helmut Kolar, F.-J. Steffens, Michael von Rospatt, Horst Stark usw., muss man wirklich noch mehr sagen?!? Hans Paetsch verleiht als Erzähler dem Hörspiel wenigstens ein Quentchen Würde, aber damit kann man dieses vertonte Debakel auch nicht retten.

Musik hört man nur sehr wenig, da hätten mehr Musikstücke schon helfen können, auch wenn dieses Hörspiel sicherlich nicht in den Olymp gekommen wäre. Es bleibt Schrott, selbst wenn man die besten Hollywood-Klänge drunterlegen und diese in einer Endlosschleife spielen lassen würde.

Da frage ich mich doch manchmal, wie die Preiskataloge hier den Wert ermitteln. Käpt´n Knaller soll angeblich nicht gerade billig sein, aber von der Qualität des Hörspiels ist man dabei wohl nicht ausgegangen, denn dann würde man jeden belästigen dieses Werk doch bitte mitzunehmen. Dafür Sammlerpreise bezahlen? Wer macht den sowas?

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