Bekloppte Hörspiele

Lurchis Abenteuer Nr. 1
- Der Zauberer Abrasimsa -
(Bondy Productions)

Captain Blitz urteilt:

Mäusepiep (Jens Wawrczeck) ist vom bösen Zauberer Abrasimsa (Dieter B. Gerlach) entführt worden! Ganz klar, die Freunde müssen ihn retten und so machen sich Lurchi, Hopps und Unkerich (Boris Tessmann, Sascha Draeger und Henry König) auf, um den ängstlichen Mäuserich zu retten, doch so einfach ist das nicht, denn es stellen sich ihnen unzählige Gefahren in den Weg und es ist eine lange Reise. Können sie es schaffen oder wird der Zauberer Mäusepiep für immer behalten?

- Meinung -

Was für ein Horror! Schon die Einleitungsfolge zieht dem Hörer im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe aus! Eine Entführung mag spannend sein, doch auch nur bis zu dem Punkt, an dem die Hintegründe beleuchtet werden. Ich muss hier einfach spoilern, damit die ganze Tragweite des Schwachsinns klar wird, denn Abrasimsa hat Mäusepiep entführt, weil er ständig wütend und böse ist und das nur, weil ihm die Füsse weh tun!!! Das ist ja schon riesiger Bullshit, aber als dann auch noch Lurchi mit seiner unglaublichen Weisheit loslegt und dem Zauberer verrät, dass er schon als Kind besseres Schuhwerk hätte tragen sollen, geht gar nichts mehr. Okay, Lurchi ist halt das Maskottchen von Salamander, reicht das nicht als Werbung? Anscheinend nicht, denn man muss auch noch krampfhaft Schuhe mit in diese ohnehin blöde Story bauen. Danke, Herr Bondy, sie sind der neue Dr. Schuh!

Die Sprecher verdienen ein Lob, denn niemand darf erwarten, dass Profis von derartigem Kaliber diesen Schund so souverän, routiniert und vor allem auch motiviert umsetzen. Boris Tessmann, Sascha Draeger, Jens Wawrczeck, Henry König und viele andere geben sich hier die Ehre und man muss einfach den Hut vor dieser professionellen Einstellung ziehen, Respekt! Nervig sind lediglich die Krähen, aber die sollen wohl so gesprochen werden, also kann man den Sprechern keinen Vorwurf machen. Insgesamt eine wirklich runde Sache und die Produktion scheitert nicht an der Leistung der Sprecher und Sprecherinnen, sondern in anderen Bereichen.

Ein einziges Stück, kann es das schon sein? Nein, eigentlich nicht, aber hier ist es so und das Titellied ist die einzige Musik, die der Hörer serviert bekommt. Das Titellied hört man auch immer wieder im Hörspiel und an dieser Stelle hat man wohl gewaltig gespart, aber auf der anderen Seite kann der Hörer auch froh sein, dass es sich nur um ein Stück handelt, denn das ist schon unglaublich billiges Gedudel. Mehr wäre noch unerträglicher gewesen, also kann man hier von Glück im Unglück sprechen. Die Effekte gehen in Ordnung, da gab es schon schlechtere.

Eine beliebige Entführungsstory, die nachher noch mit einer derartig blöden Intention aufgefüllt wird, DAS ist Schrott! Richtiges Schuhwerk mag zwar wichtig sein, aber kann man das nicht auch auf andere Art und Weise den kleinen Hörern beibringen, aber Peter Bondy hat es nicht verstanden und lässt dieses lächerliche Werk auf die Menschheit zu. Leider folgten sogar noch fünf weitere Abenteuer um Lurchi, welche ebenfalls nicht gerade gut sind. Am Ende bleibt nur zu sagen, dass die Menschheit doch besser barfuss geblieben wäre, denn dann müssten wir nicht mit Lurchi leben...

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