Henning Mankell
- Die Rückkehr des Tanzlehrers -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Kommissar Lindman (Christian Berkel) bekommt die niederschmetternde Diagnose vorgelegt...Zungenkrebs! Niedergeschlage nimmt er sich seinen neuesten Fall vor, ausgerechnet ein ehemaliger Kollege namens Molin (Rolf Schult) wurde auf bestialische Art und Weise ermordet. Es bleibt nicht bei einem Toten und zunächst liefern die Ermittlungen keine Indizien, doch dann entdeckt Lindman Fotos und eine Uniform, die auf eine nationalsozialistische Vergangenheit Molins hindeuten...

- Meinung -

Erneut ein wahrer Mankell, der jeden Krimifreund zufriedenstellen sollte. Mysteriöse Morde, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, der eine oder andere dunkle Fleck in der Vergangenheit der Charaktere und ein Held, der keiner ist und der durch seine Niedergeschlagenheit einfach sympathisch ist, man empfindet regelrecht Mitleid für ihn. Henning Mankell packt mit dem Thema "Nazivergangenheit" ein verdammt heisses Eisen an, doch er bringt es hier sehr gut ein und löst dieses Problem ohne große Mühe. Somit sieht man, dass es auch ohne Wallander geht und ein Krimi aus Mankells Feder nahezu immer spannend, klug durchdacht und unterhaltsam ist.

Diese Produktion ist vom WDR, doch muss man hier auf große Namen aus dem Hörspiel- und Synchronbereich verzichten, weil STIL nicht für dieses Hörspiel verantwortlich ist? Auf gar keinen Fall, denn Namen wie Christian Berkel, Rolf Schult, Matthias Ponnier und Andreas Fröhlich sprechen eindeutig für sich und über ihre Leistungen muss man eigentlich nicht weiter diskutieren. Thomas Leutzbachs Regie vereint diese und weitere Sprecher zu einer homogenen Einheit, die eine tolle Arbeit abliefern. Von der sprecherischen Seite her bleiben keine Wünsche offen!

Ein filmreifer Soundtrack untermalt dieses Werk durchweg packend und immer stimmig. Kein Musikstück klingt unpassend, die Atmosphäre ist extrem dicht und düster, besser geht es nicht. Da kann Jochen Scheffter sehr zufrieden mit sich und seiner Arbeit sein und mittlerweile ist es schon so, dass fast schon egal ist, welches Produktionsteam einen Mankell vertont, solange die Musik von der Art und Weise her identisch ist und das ist in letzter Zeit bei den Produktionen, die der Hörverlag vertreibt, immer der Fall gewesen. Bei den Effekten geht es dagegen etwas sparsamer zu, was aber nicht so stark ins Gewicht fällt und auch nicht sonderlich negativ zu werden ist, da hier die Musik für alles entschädigt.

Für Fans und Freunde hervorragend produzierter Kriminalhörspiele ein Muss, für Verehrer Mankells sowieso ein Pflichtkauf! Der WDR hat hier ein durchweg hochwertiges Hörspiel abgeliefert, dass sich auf jeden Fall lohnt. Zwei CDs voll mit packender Unterhaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Der Link:
Der Hörverlag

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