Bekloppte Hörspiele

Mausino und Bombo Nr. 1
- Mausino sucht Schatz -
(Junior)


Captain Blitz urteilt:

Der Mäusewissenschaftler Erich Schatz (Kurt Schossmann) soll angeblich an einem Mittel arbeiten, wie man endlich die bösartigen Ratten loswerden kann. Genau das ruft die Ratten auf den Plan und sie entführen Schatz. Mausino und Bombo (Karl Mittner und Bruno Thost) machen sich an die Arbeit, denn immerhin sind sie die Mäusepolizei. Sie wollen Schatz retten und so die Ratten besiegen, doch das ist einfacher gesagt als getan.

- Meinung -

Warum zum Teufel sucht nur Mausino Schatz? Wer kommt auf so einen debilen Titel, der sich wie ein ach so witziges Wortspiel tarnt? Fakt ist, dass es sich hier wieder mal um allergrottigsten Schund handelt, der einfallsloser und abekupferter nicht sein kann. Mäusepolizei? Die gab es schon bei Bernhard & Bianca von Disney. Mäuse als Helden, die gegen Ratten antreten, siehe Neon-Mouse, eine weitere, großartige Serie. Eine 08/15-Welt, mit 08/15-Charakteren, die auch...genau, 08/15-Abenteuer erleben. Da kann ja eigentlich nur noch alles von der Produktion an sich abhängen und richtig...

Man hat neue "Sprecher" ins Studio geholt, die sich nicht verstecken müssen, jedenfalls nicht vor den restlichen "Junior-Allstars". Da wird gefiepst, geröchelt, gekrächzt und alles als angebliche Sprecherleistung getarnt, doch in Wirklichkeit ist es nur amateurhaftes Runtergerassel der Texte. Es kommen immer wieder schauerliche Erinnerungen an Neon-Mouse auf und man hat hier immer wieder das Gefühl, dass sich um eine Produktion von Rudolf Leubern handelt. Sind es tatsächlich alles nur Pseudonyme? Wundern würde es mich nicht, denn das Niveau wird locker erreicht.

Die Untermalung ist ein wenig verwundernd, denn sie fällt nicht so "pompös" aus, wie es sonst bei den Produktionen aus dem Hause Junior der Fall ist. Hier geizt man eher damit, den recht selten setzen die Klänge ein, die man nicht als Musik bezeichnen kann. Ein total billiges Gedudel aus dem Keyboard ertönt und man hat wohl einfach eine der einprogrammierten Stücke eingespielt, die im Keyboard bereits vorhanden waren. Da kann jedes Schulkind nach der ersten Musikstunde mehr herbei zaubern. Über die Effekte muss man auch nicht großartig reden, denn wenn diese eingesetzt werden, dann fragt man sich nur, was dargestellt werden soll. Selten sind diese passend und genauso daneben wie die Musik.

Die Cover der Junior-Hörspiele sind auch immer einen Hingucker wert, meistens sogar mehrere, damit man überhaupt mal kapiert, was da auf dem Bild zu sehen ist. Na gut, ich habe immer noch nicht ganz entziffert, was sich da alles auf dem Cover rumtreibt und das ganze erinnert mich doch irgendwie sehr stark an die Beatles und "Yellow Submarine". Tanzen die beiden Helden da auf einem Müllberg aus Mäusen rum? Ein riesiger Haufen Rattenkot in dem die Mäuse ertrinken? Sind das riesige, rosane Herzen in der Luft oder fliegende Schweinehinterteile? Dazu noch eine Mäuseprostituierte am rechten Rand des Bildes und der visuelle Horror wird komplettiert. Okay, das mit der Prostituierten nehme ich zurück, es ist wohl Mimi-Mauschi (was für ein Name!!!), die Freundin der beiden Hauptfiguren. Selten habe ich so ein dürftiges Cover gesehen, aber es bereitet dem Betrachter stundenlangen Spaß, wenn man sich darauf einlässt und sowas Spaß nennen kann.

Schnell ab damit ins Regal oder in die Mülltonne, für einen anderen Ort ist dieses Hörspiel nicht gut genug. Schlechte Charaktere in einer lächerlichen Story, die schon man so schon aus zig anderen Produktionen (egal ob Film oder Hörspiel) kennt und in Kombination mit dem typischen Stil Juniors ergibt dies eine gigantische Ladung Schrott. Wer es braucht...

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