Point Whitmark Nr. 34
- Die einäugigen Puppen -
(Decision Products)

Captain Blitz urteilt:

Der "Jahrmarkt des großen Feuerballs" ist in der Stadt, doch die drei Jungs vom Radiosender Point Whitmark finden nicht nur den Namen dieser Veranstaltung seltsam. Dort scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen und dann wird auch noch Martin Dupré (Kevin Semrau), der Sohn ihrer Französischlehrerin, entführt. Was hat der Puppenmacher Stanislav Lodz (Thomas Petruo) mit der Sache zu tun? Oder hängen die ganzen Vorkommnisse auf dem unheimlichen Jahrmarkt gar nicht zusammen?

- Meinung -

Ein unheimlicher Jahrmarkt, eine Entführung, geheimnisvolle Puppen, das klingt doch nach einer tollen Geschichte und nach einem aufregenden Fall für die beliebten Jungs vom Radiosender, oder? Eigentlich schon, die Zutaten stimmen, das Gesamtbild aber leider nicht, denn ich fühlte mich diesmal nicht so wirklich gut unterhalten, da war der Vorgänger um einiges stärker. Woran hakt es? Zum einen wollte mir die erneut eingewobene Gruselkomponente diesmal nicht zusagen, so langsam wird es eintönig und auf die Dauer sollte man vielleicht einfach mal wieder einen ganz normalen Jugendkrimi erzählen, der dann auch direkt in der Stadt spielt. Das vermisse ich aktuell doch sehr und die Serie scheint sich immer weiter von ihren Ursprüngen entfernen zu wollen, warum auch immer. Die Spielzeit von knapp über einer Stunde weist zwar keine nennenswerten Längen auf, nur will das Konzept diesmal nicht aufgehen und das ist der große Knackpunkt.

Ein weiteres Problem gibt es bei der Sprecherriege, aber auch in dem Fall ist das keine Überraschung, sondern leider ein Prozess, der seit geraumer Zeit bei Decision Products über die Bühne geht. Die großen Namen in geballter Form bekommt man hier kaum noch geboten, dafür umso mehr unbekannte Namen. Das mag zunächst nicht schlimm sein, solange die Leistungen stimmen, aber genau das ist leider auch nicht immer der Fall. In dieser Folge haben mich vor allem Kevin Semrau und Katrin Janke gestört, die nicht nur aufgrund ihrer Stimmen aus dem Rahmen fallen, auch das Spiel hat mir absolut nicht gefallen und sie klingen für mich nicht nur ungeübt, sondern klipp und klar gesagt schlecht. Besser machen ihre Sache dagegen natürlich die Hauptsprecher, deren Leistungen man nicht unbedingt mehr thematisieren muss, sie verstehen ihr Handwerk einfach und demonstrieren das hier einmal mehr ganz souverän. Das gilt auch für die namhaften Gäste wie Liane Rudolph, Ghadha Al-Akel und Thomas Petruo, die richtig gute Auftritte hinlegen. Ansonsten herrscht bei dieser Serie in Sachen Sprecherriege so langsam wirklich akuter Handlungsbedarf, auf die Dauer kann das so jedenfalls nicht weitergehen.

Das Babygeplapper war ja soweit ganz niedlich, nur wenn es nachher nahezu ohne Unterbrechnung schreit, dann wird es nervig. Ansonten fehlt mir mittlerweile ein typischer Klang, der die Serie ausmacht. Das klingt hier alles wie aus zig Hollywoodstreifen zusammengesammelt, aber typisch nach Point Whitmark hört sich die Serie leider nicht mehr so wirklich an. Alles in allem zwar grundsolide, keine Frage, aber ich hätte bitte gerne einen typischen "Point Whitmark Klang".

Nach der zuvor sehr ordentlichen Folge wird uns nun ein ziemlich schwacher Vertreter um die Ohren gehauen, der zwar qualitativ noch ausreicht, aber von dieser Serie erwartet man doch einfach deutlich mehr, das sollte klar sein. Da bleibt wirklich nur zu hoffen, dass sich die Serie wieder steigern und zu alter Stärke zurückfinden kann.

Der Link:
Decision Products

Die Serie:
Point Whitmark

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