Edgar Allan Poe Nr. 10
- Das ovale Portrait -
(Lübbe Audio/STIL)

Captain Blitz urteilt:

Edgar Allan Poe (Ulrich Pleitgen) ist auf der Suche nach Leonie Goron (Iris Berben), doch wo kann sie sich nur aufhalten? Poe macht sich auf, um in Dr. Templetons (Till Hagen) einzudringen und Leonie dort zu suchen. Ihn erwartet ein Ort des Schreckens, ein düsteres Haus voller unheimlicher Gänge und geheimnisvoller Räume. Was treibt Templeton dort und hält er Leonie gefangen? Poe tappt im Dunkeln, doch am Ende scheint es ein wenig Licht zu geben...wird er alle Antworten auf seine Fragen und auch Leonie finden? Kann er endlich Rache an Templeton nehmen?

- Meinung -

Die zehnte Folge bringt alles mit, was die Serie ausmacht, nämlich eine unheilschwangere Atmosphäre, die Suche nach Dr. Templeton und der eigenen Identität, schockierende Momente, ein relativ hohes Tempo und ein paar Antworten, wenn auch nicht alle, da man sich natürlich noch einiges für die Zukunft aufbewahren möchte. Die Serie ist mittlerweile in voller Fahrt und diese Folge ist der beste Beweis dafür, die Mischung aus offenen Fragen und gelieferten Antworten ist ausgewogen und sollte keine unzufriedenen Hörer zurücklassen. Übrigens werden hier einige Punkte aus vorherigen Folgen aufgegriffen, also ist es ratsam, wenn man diese kennt, sonst wird der Einstieg äusserst schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.

Es fällt immer wieder sehr schwer ausser Ulrich Pleitgen (und diesmal auch Iris Berben) jemanden besonders hervorzuheben, da deren Parts im Gegensatz zu Pleitgens Einsätzen regelrecht verblassen. Nicht, dass die anderen Sprecher schlecht sind, aber Poe hat halt den meisten Text und da Pleitgen ein exzellenter Sprecher und Schauspieler ist, spricht er seine Kollegen und Kolleginnen regelrecht an die Wand. Das darf man hier auch keineswegs als Manko werten, auch wenn es natürlich nicht verkehrt wäre, wenn man anderen Sprechern wie Till Hagen, Santiago Ziesmer oder Gerald Schaale grössere Parts einräumen würde, aber so wie es ist, ist es schon sehr gut, die Macher von STIL verstehen ihr Handwerk. Die Damen und Herren, die sich ebenfalls im Studio vor dem Mikro eingefunden haben, können den Hörer mühelos in ihren Rollen überzeugen.

Bis auf einen kleinen Aussetzer (seltsames Klappern als Untermalung beim Aufeinandertreffen mit Templeton) eine wirklich gigantische Untermalung, die den Hörer mit einer unglaublichen Schwere beinahe erdrückt. Bei Poes Gang durch das Haus des Doktors hat man als Hörer regelrecht einen schwarz-weissen Gruselfilm vor dem geistigen Auge, man kann Staub schmecken und sich die Gänge des Hauses mühelos vorstellen. Ein ähnlich dichte Atmosphäre hatte bisher nur die achte Folge und an die kommt die zehnte beinahe ran. Gepaart mit einigen Schock-Momenten kann man mit der Untermalung erneut vollauf zufrieden sein, was aber auch nicht überraschen dürfte, da dies mit das Steckenpferd der Serie ist.

Eine sehr starke Folge, die versucht etwas Licht ins Dunkel zu bringen, auch wenn natürlich noch nicht mal im Ansatz die grosse Auflösung gebracht wird, was aber auch gar nicht schlimm ist, da man natürlich noch eine Lange Zeit etwas von dieser tollen Serie haben will. Nicht ganz so gelungen wie die geniale Folge 8, aber es fehlt nicht viel. Wer auf extrem atmosphärischen Grusel steht, der wird hier zugreifen müssen!

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