Edgar Allan Poe Nr. 11
- Der entwendete Brief -
(Lübbe Audio/STIL)

Captain Blitz urteilt:

Was steht in dem Brief, den Dr. Templeton (Till Hagen) entwendet hat, der jedoch absolut unwichtig sein soll? Ist er etwa doch nicht so unwichtig, wie der sogenannte Doktor Edgar Allan Poe und Leonie Goron (Ulrich Pleitgen und Iris Berben) glauben machen möchte? DIe beiden machen sich auf die Suche, sowohl nach dem Brief, als auch nach Templeton, an dem man nur zu gerne Rache nehmen und ihn zur Strecke bringen möchte. Beides erweist sich als extrem schwierig, da der Doktor kein dummer Mensch ist und eine fiese Falle gelegt hat, in die Poe und Leonie tappen. Ist alles aus?

- Meinung -

Grösstenteils handelt es sich bei dieser Episode vornehmlich um eine "Traum-Folge", man darf also keine grossen Fortschritte in Bezug auf die Rahmenhandlung erwarten. In dem Traum an sich geht es jedenfalls auch um ein wichtiges Dokument, es wird ein interessante, spannende Jagd in hohen Kreisen präsentiert und es gibt einen erneuten Fall mit C. Auguste Dupin. Flott inszeniert, temporeich und sehr kurzweilig, so mag man Kriminalhörspiele, denn das ist diese Folge. Grusel steht also weniger im Vordergrund, es muss ja auch nicht immer irrsinnig düster sein, sowas drückt dann auch mal auf die Stimmung. Wen es also nicht stört, dass die Handlung nicht sonderlich vorangetrieben wird, der wird das Abenteuer von Poe und Dupin sicherlich geniessen.

Sprechertechnisch eine grossartige Folge, bekannte Namen kommen hier reihenweise vor, Jürgen Thromann, Gerals Schaale, Manfred Lehmann, Jürgen Kluckert und Santiago Ziesmer dürften die namhaftesten Sprecher sein und es ist einfach eine wahre Freude diesen Könnern lauschen zu dürfen. Leider sind manche Auftritte arg kurz geraten und deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass man lediglich Manfred Lehmann in der wiederkehrenden Rolle des C. Auguste Dupin über einen längeren Zeitraum hören darf, bei den anderen "Stars" ist dies leider nicht so. Ansonsten bleibt nur erneut zu erwähnen, dass bis in die kleinsten Rollen erstklassige Arbeit geleistet wird und das eines der Markenzeichen der Serie ist, denn in dieser Hinsicht wird der Hörer wohl nie enttäuscht werden.

Jede Folge ist äusserst atmosphärisch, warum sollte dieses Werk also eine Ausnahme bilden? Dementsprechend muss man erst gar nicht auf einen Ausrutscher warten, bei STIL leistet man nahezu perfekte Arbeit. Zwar ist es manchmal schon ein wenig übertrieben, wenn es eigentlich immer unheilschwanger zugeht und die Atmosphäre so "schwer" ist, dass es schon aufs Gemüt des Hörers schlagen könnte. Deshalb sollte man schon vorher wissen, auf was man sich hier einlässt. Für Hartgesottenen, die gerne mal eine Gänsehaut haben, ist diese Art und Weise der Produktion einfach nur willkommen, denn selbst alltägliche Situationen können hier nervenaufreibend rüberkommen. STIL beherrscht beide Seiten, so versteht man es jedenfalls in dieser Folge auch mal ruhigere Klänge anzuschlagen, da es hier die eine oder andere "leichtere" Szene gibt, die für ein durchaus humoristisches Element sorgt. Somit kann man in diesem Fall von einer gelungenen Mischung sprechen, doch der allgemeine Tenor wird beibehalten. Hervorzuheben sind diesmal insbesondere die Geräusche, da haben sich die Produzenten besonders grosse Mühe gegeben, einige Szenen in denen Gespräche mit Dupin geführt werden, sind dafür der beste Beweis.

Unterm Strich ist diese Folge besser als die 9, denn hier ist das Zusammenspiel von "Realität" und Traum eindeutig gelungener. Zwar nimmt der Traum meiner Meinung zuviel Platz ein und die Rahmenhandlung wird nicht sonderlich voran getrieben, doch der Unterhaltungsfaktor stimmt wie immer. Eine gute Story, exzellent produziert, für Fans der Serie ein Muss und für Freunde gepflegter Gruselei ebenfalls absolut empfehlenswert.

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