Edgar Allan Poe Nr. 23
- König Pest -
(Lübbe Audio/STIL)

Captain Blitz urteilt:

Edgar Allan Poe und Leonie Goron (Ulrich Pleitgen und Iris Berben) haben es auf die Insel geschafft und wollen sich nun in Verkleidung in die Anstalt begeben, in der sich Doktor Baker aufhalten soll. Als Pater betritt Poe die Anstalt und lernt dort einen jungen Wärter (Gerrit Schmidt-Foss) kennen, der ihn durch das Gemäuer führt. Dennoch muss Poe vorsichtig sein, denn was ist, wenn ihn trotz Verkleidung jemand erkennen sollte? Es gilt sich also zu beeilen, doch die Mission droht zu scheitern. Wohin wird der Weg führen?

- Meinung -

Wirklich voran kommt die Story nicht, es tut sich bis auf die Entdeckung Deiblers eigentlich nichts. Doch langweilig ist diese Folge mit Sicherheit nicht, dafür spielt sie mal wieder weitestgehend alle Stärken aus. Zwar nicht unbedingt inhaltlich, jedenfalls wenn man den großen Handlungsrahmen betrachtet, der nicht genug vorangetrieben wird. Aber es gibt wieder eine ganze Menge düsterer Momente, schräger gestalten und packende Situationen, viel Spannung und Atmosphäre. Dazu ein guter Hörfluss, mal geht es ruhiger zu, dann kommt wieder richtig Tempo in die Angelegenheit, den mangelnden Fortschritt in der Handlung kann man also mit einer gelungenen Bearbeitung sehr gut kaschieren.

Großes Kino in Sachen Sprechern, anders kann man das nicht nennen. Die Hauptsprecher sind eh wieder gut unterwegs, aber was hier in den Nebenrollen alles aufgefahren wird, was Rang und Namen hat, ist schon fast beängstigend. Mit Wolfgang (Roger Rabbit) Ziffer und Stefan (Jim Carrey) Fredrich hat man zwei Profis an Bord, die man leider viel zuselten in Hörspielen zu hören bekommt und beide wurden hier absolut perfekt eingesetzt. Als "schräge Vögel" König Pest und Herzog Pestilenz stellen sie für mich das Highlight dieser Folge dar, doch es ist nicht so, dass die anderen Sprecher schlechter sind, keineswegs. Mit Gerrit Schmidt-Foss und Kaspar Eichel hat man weitere Topstars im Gepäck, die wissen, wie sie ihre Arbeit zu verrichten haben und es auch dementsprechend tun.

"Irgendwas ist hier anders!" sagte ich zu mir, als ich neue Klänge vernahm, die mich ein wenig an B-Gruselfilme der 50er Jahre erinnern. Ich vermute aber mehr hinter dieser neuen Entwicklung, diese Sounds kommen sicherlich nicht von ungefähr und vielleicht haben sie etwas mit der großen Auflösung zu tun, die nicht mehr lange auf sich warten lässt. Wie dem auch sei, neben diesen neuen Musiken gibt es wieder altbewährte Klänge zu hören, die natürlich wieder massig Atmosphäre mit sich bringen und die typische, düstere Stimmung aufkommen lassen. Desweiteren gibt es noch eine bestimmte Szene, die von den Geräuschen profitiert und einen gewissen "Ekelfaktor" erzeugt.

Wenig Neues im Hause Poe, dafür aber technisch wieder grandios. Im Vergleich zu anderen Serien, die auch gerne mal eine Füllfolge bringen, trotzdem immer noch pures Gold und gern genommen. Ein wenig tut sich ja schon, es ist ja nicht so, dass hier völlige Leere geboten wird und die Auflösung rückt trotzdem unaufhaltsam näher.

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