Edgar Allan Poe Nr. 26
- Die Flaschenpost -
(Lübbe Audio/STIL)

Captain Blitz urteilt:

Wer ist er nun, dieser Edgar Allan Poe (Ulrich Pleitgen)? Anscheinend scheint er wirklich dier bekannte Schriftsteller zu sein, denn wenn ihn selbst Fremde ihn vom Aussehen her für Poe halten, dann muss er es doch sein, oder? Edgar Allan Poe verfasst aus dem Kopf heraus Werke, die von eben jenem Autoren stammen, aber wie kann das möglich sein? Die einzige Person, die eine Antwort auf diese Fragen kennt, ist Dr. Templeton, doch der ist nun Insasse in einem Sanatorium und schweigt. Wird Poe niemals erfahren, wer er wirklich ist?

- Meinung -

Endlich geht es weiter und ein neuer Handlungsstrang startet, aber kann man das Niveau nach diesem fulimanten Finale überhaupt halten? Ja, die Autoren haben es geschafft und was hier geboten wird ist wieder feinste Schauerunterhaltung und der Hörer ist sofort wieder mittendrin im undurchsichtigen Leben des Edgar Allan Poes und seiner Freundin Leonie Goron. Die Beziehung der beiden ist das heitere Element innerhalb der Reihe und besonders in dieser Folge, aber das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass die ungeklärte Identität Poes weiterhin das Schwert des Damocles ist, dass über den beiden schwebt. Dazu kommt noch, dass auch Leonie ein dunkles Geheimnis zu haben scheint und diese Dinge sorgen dafür, dass die Serie weiterhin so spannend ist. Der Gruselfaktor ist diesmal zwar nicht sonderlich hoch, doch die Unterhaltsamkeit und die Spannung zieht sich diese Folge aus anderen Bereichen und das mal wieder mehr als gekonnt. Inhaltlich einfach wieder eine sehr starke Sache, toll geschrieben, bestens bearbeitet, wie schaut es bei der Umsetzung aus?

Eine starke Besetzung, aber anders kennt man das von dieser Serie auch gar nicht. Mich wundert lediglich, dass diesmal sogar ein bekannter Name durch ein Pseudonym ersetzt wurden, denn warum tritt Santiago Ziesmer hier als William O´Connor auf? Er klingt ein wenig anders als sonst, aber für meinen Geschmack kann man ihn immer noch deutlich heraus hören und er macht seine Sache wirklich gut. Weitere Gäste sind Friedrich G. Beckhaus, Friedhelm Ptok und Charles Rettinghaus und sie alle zeigen, was sie leisten können. Schauspielerisch und sprachlich einwandfrei, was natürlich auch an der erstklassigen Regie liegt. Über Ulrich Pleitgen und Iris Berben muss man wohl nicht mehr viel sagen, die stecken so tief in ihren Rollen drin, dass man schon Angst haben muss, dass sie eins mit ihnen werden.

Die Musik und die Geräusche sind sehr wichtige Bestandteile dieser Serie und auch diesmal entstehen durch sie wunderbare Klangkulissen, mal ruhig und teilweise sogar fröhlich, dann wiederum absolut düster und unheimlich, aber eines ist immer der Fall, nämlich diese phänomenale Dichte der Atmosphäre. In der Hinsicht gibt es für mich momentan absolut keine Konkurrenz, Edgar Allan Poe ist der Klassenprimus.

Der Start des neuen Handlungsstranges ist vollauf geglückt, der Hörer ist sofort wieder mitten im Thema und möchte unbedingt wissen, wie es mit Poe und Leonie weitergeht. Inhaltlich und produktionstechnisch erneut ein Fest und Fans der Serie fiebern der Fortsetzung sowieso schon gierig entgegen. Zurecht, denn was hier geboten wird ist mal wieder sensationell!

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