Sherlock Holmes Nr. 11
- Die drei Garridebs -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Sherlock Holmes und seinen Freund und Kollegen Dr. Watson (Christian Rode und Peter Groeger) erreicht der Brief eines gewissen Nathan Garridebs (Edgar Bessen), der das Duo um Hilfe bittet. Angeblich besteht ein Testament, dass 15 Mio. wert ist, doch diese Summe wird nur dann ausgezahlt und aufgeteilt, wenn insgesamt drei Männer mit dem Namen Garrideb gefunden werden, damit sie das Erbe antreten können. Scheinbar ein extrem schweres Unterfangen, denn bisher konnten nur zwei gefunden werden. Holmes nimmt den Fall an und fragt sich, ob es wirklich um ein Erbe und die drei Garridebs geht? Er hat so ein Gefühl, dass ihn jemand an der Nase herumführen will...

- Meinung -

Ich würde mich wiederholen, wenn ich jetzt sage, dass es sich hier erneut um einen eher ruhigen Fall handelt. Gut, ist es auch und man muss schon intensiv lauschen, damit man alles mitbekommt, Konzentration wird vorausgesetzt, das ist keine Reihe, die man im Vorübergehen hören kann. Der Fall an sich ist interessant und spannend, leider aber wieder mal hier und da einen Ticken zu langatmig geworden, die Bearbeitung muss endlich mal kürzer ausfallen, 45 Minuten sollten reichen. Es gibt also wieder mal diverse Dialoge, die man sich hätte schenken können, auch wenn z.B. mal eine nette Anspielung dabei ist, wenn ein Edgar Bessen etwas über einen Neanderthaler erzählt und man sich gerne an seine Rolle in ??? Nr. 35 erinnert. Doch das sind Spielereien, die man sich schenken sollte und nichts zum Hörspiel an sich beitragen. Wäre das Tempo also ein wenig höher, da "Fülldialoge" wegfallen würde, so käme dies auch einfach besser rüber und würde für einen ordentlicheren Hörfluss sorgen, daran muss einfach noch weiter gearbeitet werden. Unterm Strich ist die Story aber gut, ein nettes Verwirrspiel und es bleibt inhaltlich ein gelungener Eintrag in die Serie.

Die Mischung aus Berliner, Hamburger und Müchner Sprechern wird beibehalten und das zunächst auch gut gelungen sein, doch dann offenbaren sich ein paar dicke Macken. Was war z.B. mit Michael Schwarzmaier los? Hat er ein schlecht sitzendes Gebiss oder war er voll wie ein Eimer, als er seine Parts einsprach? Er zieht anscheinend Spucke hoch, schmatzt hörbar und verhaspelt sich einmal gewaltig und das sollte bei einer derartigen Produktion einfach nicht passieren, das ist sehr amateurhaft, da sollte Maritim zum einen sich mal die Aufnahmeleiter vor Ort vornehmen und dann auch selber mal trotz Termindruck bitte das Produkt besser auf Fehler überprüfen. Das gilt dann auch für einen Ausrutscher Edgar Bessens, der ein halbes Wort verschluckt, ebenfalls ein vermeidbarer Fehler. Volker Brandt hört man deutlich an, dass er in einer anderen Session aufgenommen worden ist, die Tonqualität ist etwas schlechter und hört sich auch gänzlich anders an. Das ist auch ein Manko, das man sicherlich hätte verhindern können. Das war es soweit auch mit den Ausrutschern, die Sprecher an sich geben sich große Mühe und vor allem das Duo Rode/Groeger überzeugt erneut und daraus bezieht die Serie schon eher ihre Stärke. Stellt man hier mal die Fehler ab, dann würde die Reihe noch viel besser rüberkommen.

Die Musiken sind wieder gut ausgewählt und passend eingesetzt worden, es gibt hier eine sehr dichte Atmosphäre, besonders am Ende, als sich die Ermittler im "Museum" des Nathan Garridebs einnisten, brennt man ein wahres Atmo-Feuerwerk ab, das man gehört haben sollte, da knistert die Luft und man hockt vürmlich mit den beiden Detektiven auf engstem Raum und wartet auf den Gangster. In dieser Hinsicht gibt die Produktion alles und da wurde ganze Arbeit geleistet.

Ausnahmsweise muss ich aber auch mal was zum Cover loswerden. Was zum Henker soll das denn sein? Sonst kann man die Titelbilder der Reihe ja als gut ansehen, aber was hier diesmal geboten wird ist unter aller Kanone, das sieht eher wie ein, Entschuldigung, Kotzfleck aus. Sowas möchte ich in Zukunft eigentlich nicht mehr sehen und dass es besser geht wurde bereits mehrfach bewiesen.

Solide Folge mit offensichtlichen und vermeidbaren Fehlern, die dann doch ziemlich störend wirken. Schafft man es diese Mankos auszubügeln, dann könnten auch wieder richtig starke Folgen am Horizont zu sehen sein. Für Fans dürfte diese Episode aber auf jeden Fall wieder interessant sein und wer einen Krimi für Zwischendurch sucht, der kann hier zugreifen.

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