Sherlock Holmes Nr. 56
- Der Daumen des Ingenieurs -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Ein Mann schleppt sich mit seiner schweren Verletzung in Dr. Watsons (Peter Groeger) Praxis. Sein Name ist Victor Hatherley (Kai-Hendrik Möller) und er ist Ingenieur, dem mehr oder weniger ein "Arbeitsunfall" unterlaufen ist. Er wurde von dem zwielichtigen Lysander Stark (Udo Schenk) Arbeiten unter strengster Geheimhaltung durchzuführen, doch dabei geriet Hatherley in Lebensgefahr. Werden Sherlock Holmes (Christian Rode) und Dr. Watson Starks Haus finden und ihn zur Rede stellen können?

- Meinung -

Ein inhaltlich etwas anderer Fall als sonst, denn Sherlock Holmes kommt hier gar nicht mal so präsent, wie man es von anderen Einsätzen des Meisterdetektivs kennen dürfte, doch mich persönlich hat das nicht gestört. Im Gegenteil, für meinen Geschmack ist dies hier einer meiner Lieblingsfälle, wobei ich aber auch sagen muss, dass dies nur für die Vertonungen anderer Verlage gilt, die hier ist nämlich so ganz gelungen, dazu aber später mehr. Inhaltlich geht das hier jedenfalls in Ordnung und die Bearbeitung fällt mir 48 Minuten auch recht knackig aus, mehr Spielzeit hätte es aber auch nicht sein dürfen, denn sonst hätte es sicherlich die eine oder andere Länge gegeben. Es geht aber recht spannend zu, da man unbedingt wissen will, ob Holmes und Watson herausfinden können, was wirklich in Starks Haus passiert ist und ob man ihn überführen kann.

Eigentlich eine sehr gute und namhafte Sprecherriege, keine Frage, doch leider häufen sich die alten "Maritim-Probleme" in letzter Zeit wieder immer mehr. Peter Groeger erlaubt sich einen Ausrutscher, dann ist man sich nicht einig, wie der Name Hatherley ausgesprochen werden soll, sowas stört schon ziemlich und kann mit einer guten Regie locker vermieden werden. Schade, dass dieses Problem ein unrühmliches Comeback feiern, hatte man es schließlich bei Maritim so gut wie ausgemerzt und nun gibt diesen unschönen Rückfall in alte Zeiten. Zwar liefern Udo Schenk, Peter Groeger, Christian Rode, Karen Schulz-Vobach, Kai-Hendrik Möller und Johannes Berenz gute Leistungen ab, doch ich bin mir sicher, dass diese noch etwas besser hätten sein können.

Es werden passende und auch recht stimmungsvolle Musiken eingesetzt, gegen die sehr atmosphärische Adaption aus dem Hause Europa kommt man leider nicht an, da fehlt dann doch einiges an Flair. Vor allem die dichte und beklemmende Atmosphäre des Stark-Hauses will hier nur bedingt aufkommen. Insgesamt kann man diesen Bereich aber durchwinken, die Untermalung reicht aus.

Eine solide Folge, die aber in fast allen Belangen besser hätte sein können und vor allem heftet sich Maritim leider immer häufiger die alten Probleme ans Bein. Ich hoffe, dass man sich in nächster Zeit wieder berappelt und bessere Qualität abliefert, auf der Zielgerade muss der Meisterdetektiv jetzt nicht schlapp machen!

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