TKKG Nr. 11
- Die Falschmünzer vom Mäuseweg -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Die TKKGler bekommen es mit fiesen Rockern zu tun, die vandalieren und tyrannisieren. Doch die Sache wird noch schlimmer, denn es kommt Falschgeld mit ins Spiel und anscheinend haben sich die Rocker auch noch mit einer Falschmünzerbande zusammengeschlossen. Ist das nicht eine Nummer zu große für TKKG oder können die Freunden den Fall doch noch aufklären und der Bande Einhalt gebieten?

- Meinung -

Dieser Fall bietet mehr oder weniger auch wieder das "two-in-one"-Prinzip, doch eher in die Richtung, dass zwei Handlungsstränge zu einem zusammengeführt werden, die sich im Endeffekt dann doch als einen Fall entpuppen. Dieses Rezept setzt Stefan Wolf heutzutage fast ausschließlich ein, ob erfolgreich oder nicht hängt von der jeweiligen Folge ab, doch hier geht es auf. Kurzweilig und spannend, wenn auch nicht sonderlich innovativ und mit den für diese Serie üblichen Klischees behaftet. Rocker sind immer und überall böse und sowieso in allerlei kriminellen Machenschaften verwickelt und das die Verbrecher auch noch übel aussehen ist da doch selbstverständlich. Kann man im Gegensatz zu Stefan Wolf über solche Äußerlichkeiten und Vorurteile hinwegsehen, dann fühlt man sich doch tatsächlich von diesem Fall gut unterhalten.

Namhafte Sprecher zeichnen die Frühphase TKKGs aus, auch wenn diese sich gerne mal hinter einem Pseudonym verstecken. Insgesamt gibt es an der Sprecherleistung nichts zu meckern, jedenfalls nicht bei den Nebenrollen. Lediglich die jungen Hauptsprecher müssen sich Kritik gefallen lassen, denn Niki Nowotny kann manchmal eher einen Lesewettbewerb als einen Sprecherpreis gewinnen, klebt er doch teilweise regelrecht an seinen Zeilen. Manou Lubowski deutet jedenfalls Talent an und er gefiel mir persönlich in dieser Zeit am besten. Wer hätte damals schon geahnt, welchen Leistungsverlust er mal präsentieren wird. Den Dieb, der Lubwoskis Motivation geklaut hat sucht man wohl immer noch vergeblich, schade. In den Anfängen der Serie war er noch voll bei der Sache und es hat immer Spaß gemacht ihm zu lauschen. Sascha Draeger und Veronika Neugebauer waren früher auch top und immer gute aufgelegt, was sich auch auf ihre Leistungen niederschlug, wirklich gut gemacht. Der Erzähler Günther Dockerill war eine Institution und eigentlich unantastbar.

Anscheinend hat Jens-Peter Morgenstern den Neuauflagen der Folgen 7-12 neue Musikstücke spendiert. Teilweise fügen sich diese gut ein, dann klingen sie einfach zu neu und unpassend. Hier und da schleichen sich "ältere" Klänge ein, die man auch oft bei den ??? in der 40er-/50er-Region zu hören bekommt. So ganz gelungen ist die Neuabmischung nicht unbedingt, dennoch kommt Atmosphäre auf, die aber ausbaufähig ist und man sich in Bezug auf neuere Musiken noch weiter steigern kann. Ausserdem besitzt Europa immer noch ein üppiges Archiv an Musikstücken, die man ruhig auskramen könnte. Vermutlich will man die Anfänge TKKGs mit frischeren Stücken einfach der jüngeren Generation von Hörern schmackhafter machen, was auf der einen Seite schade für die Altfans ist, auf der anderen Seite aber wohl dem Nachwuchs die Hörspiele schmackhafter macht.

Für CD-Fans sind die Neuauflagen sicherlich eine Überlegung wert. Man hat der CD 8 Tracks spendiert, die für eine Spielzeit von 35-40 ausreichen. Das Hörspiel an sich ist solide Unterhaltung, wie man sie von TKKG her kennt, in der Frühphase war diese Reihe noch klassische Jugendunterhaltung. Wer die alten Originale auf Tape hat, der wird die Neuauflage nicht unbedingt benötigen, wer aber zur CD greifen möchte, der wird sich mit der Neuabmischung abfinden müssen, die aber nicht völlig misslungen ist.

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