TKKG Nr. 56
- Todesgruß vom Gelben Drachen -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Der angebliche Schatz einer älteren Dame sorgt dafür, dass TKKG in allerlei gefährliche Vorgänge hineingezogen werden. Die vier Freunde finden Frau von Picheritzki blutend und bewusstlos in ihrer Wohnung, ein zwielichtiger Chinese steht nicht weit vom Haus entfernt. Hat er was damit zu tun? Hat er den wertvollen Schmuck geklaut? Herr Preff (Rainer Schmitt) hat auch ein auffälliges Interesse an den Kostbarkeiten der alten Dame. Besteht eine Verbindung? Da ist aber noch lange nicht Schluss, denn es geht auch noch um Drogen, die Triaden und am Ende ist Gaby in Gefahr!

- Meinung -

Tja, eigentlich fängt die Sache ja ganz spannend und interessant an, driftet dann aber in das mittlerweile typische TKKG-Chaos ab. Zig Handlungsstränge, üble Klischees, Gaby wird entführt und ein Zufall jagt den nächsten. Zuviel des Guten, so kann man es wohl am besten formulieren, da wäre weniger durchaus mehr und auch sinnvoller gewesen. So hat sich Stefan Wolf wieder ein viel zu heftiges Süppchen zusammengebraut, das am Ende dann auch nicht ganz so gut schmeckt, wie es denn sollte. Ausserdem gibt es hier auch wieder eine Reihe von Ungereimtheiten, auf die man eigentlich gar nicht mehr großartig eingehen muss, da man diese von Stefan Wolf einfach kennt bzw. er gar keinen Wert auf Recherche legt. Kung Fu und Karate sind anscheinend sowieso das selbe, alle Asiaten haben das "R = L Problem" und so weiter. Naja, dem guten Herrn Wolf waren solche Dinge schon immer schnurz, also warum sich jetzt große Mühe geben, vor allem bei Randgruppen.

Wie erwähnt, das "R = L Problem" ist schon eine seltsame Sache, denn GOTTfried Kramer (als Bernd Heise im Inlay!) spricht anfangs eigentlich völlig normal, bis er sich dazu hinreißen lässt nur noch albern zu sprechen, siehe Satanische Verse. Das Problem mache ich aber lieber an der Regie fest, als an Kramer, denn der ist ein alter Hase, mit allen Wassern gewaschen und sowas sollte er wohl noch mühelos hinbekommen. Ein weiteres Pseudonym hat man Rainer Schmitt verpasst, der den Herrn Preff spricht und er bringt diese schmierige, zwielichtige Type einfach super rüber. Mich wundert nur, dass Schmitt hier so tief klingt, als wenn man seine Stimme nachbearbeitet hätte. Ansonsten gibt es nichts zu meckern oder zu kritisieren, die Performance ist insgesamt richtig gut und im Gegensatz zur Story ein Kaufgrund.

Das Hörspiel wird vornehmlich von bekannten Klängen der 80er begleitet, die man vor allem aus den 40er Folgen der ??? kennen dürfte. Also viel Synthesizer, elektronische Klänge unterm Strich meiner Meinung nach eher rein zweckdienlicher Natur, denn man kann nicht behaupten, dass diese eher kühlen Sounds großartig Stimmung erzeugen können. Da wären die bekannten Orchesterstücke sicherlich besser rübergekommen, aber wie dem auch sei, der eigentliche Zweck an sich wird erfüllt.

"Einigen wir uns auf unentschieden!" sagt man da wohl. Technisch weitestgehend solide produziert, inhaltlich ein Brei aus diversen Klischees und Unzulänglichkeiten seitens des Autors. Wer auf TKKG steht, der wird hier sicherlich trotzdem zugreifen, denn gute Ansätze sind da, für alle Nicht-TKKGler sollte es aber genug Alternativen geben.

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