Bekloppte Hörspiele

Tom Turbo Nr. 14
- Die Ritterburg am Meeresgrund -
(Junior)


Captain Blitz urteilt:

Karo und Klaro (Lena Borke und Jonas Kempken) sehen, wie ein Mädchen namens den Besitzer eines Trödelladens belästigt und ärgert. Man erfährt, dass sie es auf einen Ritterhelm mit einer Kokosnuss abgesehen hat, denn dort soll eine Schatzkarte drin sein. Wie sich herausstellt ist nicht das Mädchen böse, sondern der Trödler, der nebenbei auch noch der Vermieter des Hauses von Evas Vater ist. Ihr Vater kann die Miete nicht mehr bezahlen und deshalb sollen die beiden ausziehen. Könnte der Schatz des Ritters die erhoffte Rettung sein?

- Meinung -

Da hat sich Brezina aber eine arg zusammengedokterte Story aus den Fingern gesogen. Selten habe ich sowas albernes gehört, da war er wohl in der Schule vom "bösen Wolf". Am Ende wird noch ein Umweltskandal aufgedeckt, der die Sache eigentlich erst richtig ins Rollen gebracht hat und so schließt sich der (alberne) Kreis. Zuviele Handlungsstränge, die den Hörer noch mehr verwirren, als es die gesamte Serie ohnehin schon tut. Hier herrscht ein hohes Tempo und die Charaktere stolpern von einer actionreichen Szene in die nächste. Von Langeweile kann man hier nicht reden, aber auch nicht von Sinn und Verstand. Entweder gehen Thomas Brezina die Ideen aus oder er spinnt sich einfach nur noch gewaltig was zusammen, denn ein roter Faden ist nicht wirklich erkennbar, aber viel Realismus oder Logik kann man von einer Serie mit einem sprechenden Fahrrad auch nicht erwarten.

Hat man zuvor noch gedacht, dass sich Lena Borke und Jonas Kempken älter anhören, so hören sie sich diesmal an, als wären sie noch nicht lange der Sprache mächtig. Keine Spur mehr von freiem Vortragen des Textes, es wird übelst abgelesen, eine unterirdische Leistung. Da hebt sich sogar noch Thomas Brezina als Erzähler positiv von den beiden ab, was schon einiges aussagt. Neben ihm weiß noch der Hauptsprecher Hannes Seebauer als Tom Turbo zu überzeugen, er ist in der gesamten Serie eine Bank und liefert durchweg ansprechende Leistungen ab, was bei einer solchen Serie bzw. überhaupt bei einer Serie von Junior nicht alltäglich ist. Ebenfalls erwähnenswert ist die Sprecherin der Eva, leider im negativen Sinne, denn sie klingt für die Rolle eines Mädchens einfach viel zu alt. Der Sprecher ihres Vaters klingt einfach nur schrecklich langsam und debil. Sollen so etwa alle Fischer klingen? Gesamt gesehen dümpelt die Leistung aller Sprecher irgendwo im Mittelfeld rum, mit fallender Tendenz.

Man macht da weiter, wo man aufgehört hat. Keine permanente Untermalung mehr, weg vom Stil eines Tonstudio Brauns und man kann durchaus sagen, dass die Klänge atmosphärisch sind und die richtige Stimmung erzeugen. So gut war die Musik in der gesamten Serie nicht und diesmal hat man sich richtige Mühe gegeben. Die Effekte sind weiterhin sehr albern und überzogen und man fühlt sich eher an einen Cartoon erinnert, was die Serie dann wieder eher albern wirken lässt. Man kann halt nicht alles haben...

Storytechnisch immer noch gigantischer Quatsch, doch produktionstechnisch legt man etwas zu, auch wenn einige Sprecher die ganze Mühe wieder zunichte machen, da sie nicht mal im Ansatz Professionalität zeigen. Kurz vor dem Ende bringen die diversen Veränderungen aber auch nichts mehr und eigentlich ist es auch egal. Wer dieser Serie nachtrauert, der verschwendet seine Energie, die er besser für andere Serien aufbringen sollte.

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