Die Alster-Detektive Nr. 1
- Giftige Lieferung -
(Hamburgische Bürgerschaft)

Captain Blitz urteilt:

Johannas Eltern haben ein Restaurant, das in die Schlagzeilen geraten ist, denn einigen Gästen ist zuletzt speiübel geworden. Wird dort etwa schlechtes Essen serviert? Johanna (Jodie Blank) lernt in der Schule jedenfalls neue Freunde kennen, die sie direkt um Hilfe bittet. Gemeinsam will sie mit Koko, Marek und Lukas (Shirin Westenfelder, Sebastian Kluckert und Daniel Claus) herausfinden, wie es zu diesem Zwischenfall im Restaurant kommen konnte. Ist etwa schlechtes Fleisch geliefert worden?

- Meinung -

Die Hamburgische Bürgerschaft macht nun Hörspiele, die der Hörerschaft die Stadt näher bringen sollen und auch etwas über die Einrichtigungen und Organe Hamburgs erzählen. Die erste Folge stellt die Charaktere vor und berichtet von der Gründung der Alster-Detektive, deshalb hat man ihr auch mehr Spielzeit eingeräumt, wobei ich nicht weiß, ob es unbedingt fast 76 Minuten hätten sein müssen. Wie dem auch sei, es geht hier zwar alles andere als langweilig zu, mehr Tempo und Action hätte hier aber durchaus nicht geschadet. Insgesamt ist die Story aber eine gute Sache, es geht lehrreich zu, stellenweise zwar schon etwas mit der Brechstangen, alles in allem aber doch im überschaubaren Rahmen und absolut erträglich. Die Handlung hält somit gut die Waage zwischen interessanten Infos über Hamburg und Jugendkrimi, da hat das Autorenduo Katrin Wiegand und Kai Schwind ganze Arbeit geleistet und nicht so stumpfsinnig etwas runtergeschrieben, wie es leider zu oft bei Pseudo-Infotainment der Fall ist. Es gibt zwar noch etwas Luft nach oben, aber der Weg ist schon mal richtig.

Sprechertechnisch geht da nicht mehr viel, denn was hier geboten wird ist top, was aber auch niemanden so wirklich verwundern sollte, denn die Lauscherlounge hat dieses Hörspiel produziert und somit dürfte klar sein, dass man sich hier auf absolute Profis gefasst machen darf. So ist es dann auch, in den Hauptrollen ist talentierter Nachwuchs am Start, den man aber im Prinzip auch schon zum Vollprofilager zählen kann und in den zahlreichen Nebenrollen mischen bekannte Namen mit, die schon einige Hörspiele und Hörbücher auf dem Buckel haben. Dementsprechend routiniert fallen auch die Darbietungen aus, ganz souveräne Vorstellungen, an denen es nichts auszusetzen gibt. Jochen Schröder spricht Opa Jost und tritt somit auch gleichzeitig als Erzähler in Erscheinung und als solcher leistet er ganze Arbeit, was aber auch nicht anders zu erwarten war. Mit Jodie Blank, Shirin Westenfelder, Daniel Claus und Sebastian Kluckert sind sehr talentierte junge Sprecher in den Hauptrollen im Einsatz, anderen Darbietungen es nichts auszusetzen gibt, eher das Gegenteil ist der Fall. Schöne Auftritte und man kann sagen, dass hier die Zukunft spricht. In weiteren Rollen bekommen wir die drei Fragezeichen Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich zu hören und man muss wohl keine großen Worte mehr über die drei Sprecher verlieren, denn sie machen das seit Jahr und Tag. Rohrbeck und Wawrczeck haben wiederkehrende Rollen innerhalb der Serie, Fröhlich ist der Bösewicht in dieser Folge und insgesamt macht das Zuhören schon ziemlich Spaß, wenn man die drei mal in anderen Rollen zu hören bekommt. Weitere bekannte Sprecher sind Helmut Krauss, Uwe Büschken, Yoshij Grimm, Dietmar Wunder und Co., hier bekommt man fast bis in die hinterste Ecke des Hörspiels namhafte Profis zu hören, das ist schon sehr amtlich.

Für die Untermalung sind Dirk Wilhelm (Musik) und Jörg Klinkenberg (Geräusche) zuständig und beide Parts fügt Sounddesigner Tommi Schneefuß gekonnt zusammen, so dass auch dieser Bereich stimmt. Die Musiken passen, das klingt schon etwas moderner, aber gleichzeitig mit Hamburger Flair, da gibt es nichts zu meckern.

Ein schöner Auftakt und für eine Produktion, die kostenlos(!) Verteilt wird, ist das hier gebotene Hörspiel schon sehr beachtlich. Da hat sich die Stadt Hamburg durchaus etwas kosten lassen und das Ergebnis ist mehr als respektabel, was aber durch die Beteiligung der Lauscherlounge auch keine Überraschung ist. Für Freunde gelungener Jugendhörspielunterhaltung absolut einen Versuch wert und man erfährt dabei auch mehr über Hamburg und die Politik der Stadt, eine schöne Sache!

Der Link:
Die Alster-Detektive

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