Bekloppte Hörspiele

Barbie Nr. 23
- ...und die Safari -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Für Barbie und Ken (Svenja Pages und Andreas Fröhlich) sollte es einfach nur ein schönes Erlebnis werden, eine richtige Foto-Safari. Doch daraus wird vorläufig nichts, denn skruppelose Jäger sind am Werk, die sich an den Tieren bereichern wollen und sie ausschlachten. Was kann man nur gegen diese Wilderer ausrichten? Barbie und ihre Freunde wollen diesen fiesen Verbrechern das Handwerk legen, aber wie? Dabei hat Barbie doch das richtige Werkzeug dabei!

- Meinung -

Bei solchen Serien gibt es zwei Kategorien von Stories. Zum einen die schwachsinnigen, zum einen die langweiligen. Hier wird letzteres aufgefahren und der Hörer kriegt eine richtig schnarchige Geschichte vorgesetzt, aus der eigentlich was hätte werden können. Doch daraus wird natürlich nichts, denn wir reden hier von Barbie und ausser einen Fotoapperat zu bedienen (immerhin!), kann die blonde Plastikschnalle anscheinend auch nicht viel, doch das reicht, um dieses ach so gefährliche Abenteuer heil zu überstehen. Natürlich mit Tatkräftiger Hilfe ihres Ja-Sager-Freundes Ken, der wieder mal so mächtig mit dem Kopf nickt, dass die Welt wieder in die richtigen Bahnen geleitet wird. Eindimensionale Charaktere, die in ebensolchen Stories agieren, was will man da schon anderes erwarten, ausser gepflegter Langeweile. Mich wurmt nur besonders gewaltig, dass H.G. Francis so einen lieblosen Mist runtergeschrieben hat und nicht unter einem Pseudonym im Inlay steht.

Es ist einfach müßig noch irgendwelche Worte über die Sprecher und Sprecherinnen zu erzählen, die sich für sowas hergeben. Die meisten Produzenten träumen nur von Namen wie Michael von Rospatt, Helgo Liebig, Manfred Liptow, Andreas Fröhlich oder Norbert Langer. Hier werden sie mal eben kurz verheizt. Natürlich sind sie nicht nur für Barbie im Studio gewesen, sondern waren wohl eher für andere Serien da, trotzdem mischen sie hier nun mal mit und wenn man mal vergleicht, für welche Serien sie mit dieser Session noch eingesprochen haben, dann merkt man schon, dass es ein Qualitätsgefälle gibt und sie hier nicht so motiviert zu Werke gegangen sind, wie es sonst der Fall ist.

Anscheinend wurde für diese Serie gesondert Musik aufgenommen, aber das ist auch gut so, denn dadurch werden die anderen, liebgewonnen Klänge aus dem Hause Europas nicht beschmutzt. Das hier ist übelstes Gedudel, dass sowas von charakter- und seelenlos ist, man kann es sich nicht vorstellen. Da klingt jede Musik in einer Toilettenpapierwerbung besser! Lediglich bei den Geräuschen wurde gut gearbeitet, aber dafür hat Europa auch das richtige Archiv, so dass nichts mehr anbrennt. Das haben sie zwar auch für die Musiken, doch anscheinend dachte man damals, dass man lieber einen tollen Soundtrack für die Serie komponiert. Von wegen!

Wären Barbie, Ken, Skipper und Co. doch nur von wilden Löwen aufgefressen worden und die Wilderer hätten ihr Ding durchziehen können. Das hätte mal Schwung in die Reihe gebracht und gleichzeitig auch das Ende der Serie bedeutet. Schade, es hat alles nicht sollen sein, aber lange müssen wir eh nicht mehr durchhalten, dann hat das Debakel ein Ende. Wer auf die schwachsinnigen Abenteuer der blonden Puppentussi steht, der soll zugreifen, ich habe euch aber gewarnt!

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