Clive Barker
- Das zweite Buch des Blutes -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Das zweite Buch des Blutes wird mit einem Marathonlauf der etwas anderen Art eröffnet. Eine Benefizveranstaltung sollte es werden, doch was sich hinter den irdischen Kulissen abspielt, übersteigt jede Vorstellungskraft. In der zweiten Geschichte werden die Ereignisse in einer Story aus Edgar Allan Poes Feder neu aufgearbeitet. Entsprechen die grausamen Taten, die damals in der Rue Morgue geschehen sein sollen, tatsächlich der Wahrheit und haben sie sich so zugetragen? Diese Frage gerät in den Hintergrund, als in der heutigen Zeit jemand sicher gehen will, dass die Ereignisse wirklich passieren.

- Meinung -

Das zweite Buch des Blutes bietet diesmal zwei Stories aus der Feder von Grusel- und Horrormeister Clive Barker. Beide bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau und schaffen es geschickt eine düstere Atmosphäre entstehen zu lassen. Die Szenarien sind abwechslungsreich und das Grauen kommt überraschend und die Ideen, die Barker hier abliefert, sind nicht von schlechten Eltern. Die zweite Geschichte fand ich persönlich einen kleinen Tick schwächer als die erste, aber insgesamt gesehen können beide überzeugen. Langweilig wird es nie, die Handlung hat einen guten Fluss und die beiden Episoden wird man sicherlich gerne nochmal hören.

Erneut konnte man Matthias Koeberlin für diese Reihe gewinnen und er hat beide Stories eingesprochen. Man möchte ihn gar nicht mehr missen, er erledigt seine Sache wieder sehr gewissenhaft und motiviert und er zeigt, was er drauf hat. Er betont gut und geht mit der Handlung mit und ausserdem hat ihm die Technik auch ein wenig geholfen, was die ganze Angelegenheit noch etwas abwechslungsreicher gestaltet, wie z.B. in der ersten Geschichte. Dort hat man die Textpassagen der Kommentatoren auch so klingen lassen, als würde der Hörer die beiden über das Radio oder den Fernseher hören. Solche "Kleinigkeiten" lockern die Handlung immer wieder auf und so kommt es halt, dass es keine Längen gibt. Das und die Tatsache, dass Koeberlin ein starker Erzähler ist, sind hauptausschlaggebend dafür.

Die Marschroute der vorherigen Folge wird beibehalten, nahezu konstant werden Musiken eingemischt, die eine sehr dichte und düstere Atmosphäre erzeugen und so kein monotones Hörbuch entstehen lassen, sondern eher schon eine inszenierte Lesung. Das gefällt und so darf es auch gerne weitergehen, die Richtung und die Ausführung stimmen.

Wem die erste Folge gefiel, der kann auch hier wieder bedenkenlos zugreifen, eine richtig feine Horror-Produktion, die nicht nur Genre-Freunden gefallen dürfte. Tolle Geschichten, ein starker Sprecher und das Ganze wird auch noch mit passenden Klängen abgerundet. Was will man mehr? Gar nichts, hier spreche ich eine glatte Empfehlung aus!

Der Link:
Lübbe Audio

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