Bella Sara Nr. 1
- Bellas Geschenk -
(Random House Audio)

Captain Blitz urteilt:

Jilian (Katharina Gast) wächst im düsteren Schloss der grausamen Lady Ivenna (Susanne Armin-Zierold) auf und ihr Leben verläuft nicht sonderlich glücklich. Von ihren Eltern weiß sie leider kaum etwas, ihr ist lediglich ein geheimnisvolles Tagebuch und ein Fässchen Zaubertinte geblieben. Dann findet sie eines Tages heraus, dass sie mit Hilfe des Tagebuchs und der magischen Tinte Tiere herbeirufen kann, doch sie lockt diese ausgerechnet in das von Wölfen umgebene Schloss. Wie gut, dass es da noch Bella (Camilla Renschke) gibt, denn sie ist die Königin der Pferde und kann Jilian helfen!

- Meinung -

Der Auftakt einer neuen Serie, die vornehmlich was für junge Hörerinnen sein dürfte, denn es geht um Pferde, dazu eine ordentliche Portion Fantasy und insgesamt ist die Geschichte doch recht einfach zu verstehen, wobei ich aber auch sagen muss, dass das hier keine besonders flach gehaltene Story ist, damit die Mädchen sie ohne Probleme verstehen und vielleicht sogar unterfordert werden. Im Gegenteil, einen gewissen Anspruch konnte ich hier durchaus ausmachen und das hat mir gut gefallen. Die Welt Bella Saras beitet einiges an Potential, das in dieser Auftaktfolge schon mal gut genutzt wird und hier gibt es noch genug Möglichkeiten für viele weitere Folgen. Erfreulicherweise hat man hier auch nie das Gefühl, dass die Hörspiele einfach nur deshalb existrieren, um mehr Geld mit Merchandising zu verdienen, das hier sind keine Werbe-CDs, mit denen man unbedingt den Kids noch ein paar Euronen aus der Tasche ziehen will. Bleibt also festzuhalten, dass die erste Folge inhaltlich schon mal recht ordentlich ist und eine gute Grundlage darstellt.

Wenige Sprecher, die Liste ist nicht sonderlich lang, doch was geboten wird, kann man als gut bis sehr gut durchwinken. Mit Katharina Gast hat man eine ganz unverbrauchte Stimme direkt in der Hauptrolle als Jilian am Start und das Experiment geht voll und ganz auf. Frisch und mit viel Elan meistert sie die alles andere als kleine Aufgabe und kommt glaubwürdig rüber. Das gilt auch für Susanne Armin-Zierold, die hier eine ganz tolle Darbietung als böse Lady Ivenna abliefert und sie spricht diese Rolle herrlich fies und furchteinflößend. Allzweckwaffe Martin Baltscheit ist hier gleich in mehreren Rollen im Einsatz und ich meine ihn hier nicht "nur" zweimal gehört zu haben. Im Booklet wird er als Myrfor und als Otter aufgeführt, aber es können noch ein oder zwei weitere Rollen gewesen sein. Wie dem auch sei, ob als Wolf oder Otter, Baltscheit ist ein Könner wie er im Buche steht und er spielt wunderbar mit seiner Stimme und jede Rolle wird bestens rübergebracht. Erzähler Nora Jokhosha macht ihre Sache auch ordentlich, wobei ich aber sagen muss, dass ihre Erzählparts einfach zu lang sind und sie zu oft zum Zuge kommt. Nichts gegen ihre Leistung, aber mehr Hörspielparts hätten sicherlich nicht geschadet, denn die Produktion kratzt stellenweise schon an einer inszenierte Lesung, was man vermeiden sollte und ich hoffe, dass sich das mit kommenden Folgen ändern wird. Wie gesagt, an Nora Jokhoshas Performance gibt es nichts zu meckern, als Erzählerin macht sie ihre Sache gut, sie wird nur zu oft eingesetzt. Die weiteren Rollen werden übrigens auch gut gesprochen, Regisseur Oliver Versch hat seine Riege gut im Griff gehabt.

Für die Untermalung sind Dominik Kapahnke und David Braun verantwortlich, die ihr Handwerk auch bestens verstehen und sie sorgen dafür, dass die Story auch eine ansprechende Atmosphäre verliehen bekommt. Das ist hier auch der Fall, der Fantasycharakter wird ganz gekonnt untermalt, stellenweise kommen recht sphärische Klänge zum Zuge, die der ganzen Sache einen "akustischen Weichzeichner" verpassen, der aber absolut passt. Die Geräuschkulisse kann sich auch hören lassen, wobei da noch etwas nachgebessert werden kann, stellenweise geht es mir in der Hinsicht noch etwas zu spartanisch zu.

Für Mädchen eine schöne neue Serie, die in groben Zügen zwar an die "Konkurrenz" in Form von "Sternenschweif" erinnert, aber genug Eigenständigkeit beweist, um eine eigene Fanbase unterhalten zu können. Ein kurzweiliger Spaß, trotz einer üppigen Spielzeit von ca. 70 Minuten, für das Geld bekommt man also einiges geboten. Ein schöner Auftakt und die Zielgruppe der jungen Hörerinnen dürfte rundum auf ihre Kosten kommen!

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