Paul Maar
- Neues von Herrn Bello -
(Oetinger-audio)

Captain Blitz urteilt:

Wie wir wissen muss Herr Bello (Hanns-Jörg Krumpholz) regelmäßig das Verwandlungswasser trinken, wenn er sich nicht wieder in einen Hund verwandeln will. Das Problem ist aber, dass Max (Lorenzo Liebetanz) und Herrn Bello der blaue Saft ausgeht, aber wie stellt man neuen her? Es muss ja irgendwo Aufzeichnungen und Notizen geben, wie Max´ Uropa Edmund den Saft damals hergestellt hat. Max und Herr Bello machen sich auf die Suche danach und das aufregende Abenteuer beginnt!

- Meinung -

Bei dem zweiten Abenteuer mit Max und Herrn Bello setzt dann das ein, was ich schon bei der ersten Folge befürchtet habe. Die Spielzeit bricht dem Hörspiel diesmal mehr oder weniger das Genick, weil sie für die hier präsentierte Story einfach zu lang ausfällt, 140 Minuten hätten es diesmal nicht sein müssen. Die Suche nach der Zusammensetzung des blauen Saftes wirkt dadurch träge und schleppend, das Tempo fehlt und man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass dieses Abenteuer gar nicht mehr enden will. Schade, aber in diesem Fall hätten definitiv 90 Minuten oder sogar weniger ausgereicht, um die Suche nach dem Rezept für den blauen Saft zu erzählen, doch so muss man sich mit fast einer zusätzlichen Stunde "rumquälen", eine straffere Bearbeitung wäre somit mehr als wünschenswert gewesen. Man mag zwar mehr über die Familien Sternheim und Lichtblau erfahren, doch im Endeffekt hätte sich das sicherlich auch flotter erzählen lassen können.

Sprechertechnisch einmal mehr großes Kino, da muss man sich nichts vormachen, in der Hinsicht überzeugt wirklich jede Folge und diese hier macht dabei keine Ausnahme. Die Hauptsprecher machen durch die Bank weg einen erstklassigen Job, Peter Fricke als Erzähler, Lorenzo Liebetanz als Max und Hanns-Jörg Krumpholz ist als Herr Bello meiner Meinung nach der Star dieser Hörspiele, was nicht nur an der Titelrolle liegt, sondern an seiner Performance an sich. So seltsam es auch klingen mag, aber so muss sich ein Mensch anhören, der zuvor ein Hund war, grandios! Doch auch die restliche Truppe macht einen nicht weniger guten Job, bis in die kleinste Rolle wird sehr ordentlich gearbeitet, was sicherlich auch Regisseurin Petra Feldhoff zu verdanken ist. Mit Matthias Haase, Cathlen Gawlich, Ernst-August Schepmann, Hans Peter Hallwachs, Anja Niederfahrenhorst sind weitere namhafte Könner mit von der Partie und das hohe Niveau zieht sich durch bis in die kleinste Nebenrolle.

Die übliche Untermalung, nämlich den Musiken von Mike Herting, dazu eine ordentliche und passende Geräuschkulisse, das kann man alles ruhigen Gewissens durchwinken. Alles in allem eine eher zweckdienliche Untermalung, nichts pompöses oder aufwändiges. Stellenweise hätte ich mir auch mal ein paar neue Musikstücke gewünscht, aber unterm Strich kann man zufrieden sein, es reicht aus.

Das Problem ist die viel zu lang ausgefallene Bearbeitung, denn die zieht das Gesamtprodukt leider ziemlich in die Länge und dadurch auch qualitativ nach unten. Da kann man die Phrase reaktivieren, dass weniger mehr gewesen wäre, denn in diesem Fall trifft es definitiv zu. Schade, so sehr ich die Abenteuer von Max und Herrn Bello mag, aber das war diesmal nichts.

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