Raymond Chandler
- Gesteuertes Spiel -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Philip Marlowe (Hilmar Thate) steckt mal wieder bis zum Hals im Schlamassel. Er hat gegen einen Killer ausgesagt, was ja eigentlich gar nicht so verkehrt ist, doch die Gefahr ist noch lange nicht vorüber. Er wird zu seiner Sicherheit unter strengste Bewachung gestellt, doch ein Philip Marlowe will auch mal ein wenig ausspannen. Dafür hat er den Nachtclub "Las Olidas" auserkohren, doch dort geht der ganze Ärger erst so richtig los und dort wartet man bereits auf ihn!

- Meinung -

Der abschließende Fall dieser Sammlung hat mir richtig gut gefallen und kann problemlos mit den ersten beiden Krimis mithalten. Marlowe ist wieder im Einsatz und er bekommt es mit zwielichtigen Gestalten zu tun und hat eine Menge Ärger am Hals. Die 54 Minuten gehen sehr zügig um, keine Längen, dafür aber umso mehr spannende Momente und coole Sprüche. Bis zum Ende hin bleibt die ganze Sache packend, so dass es auch kein Wunder ist, dass das Hörspiele eine sehr kurzweilige Angelegenheit darstellt. Alles in allem eine der besseren Chandler-Adaptionen, die inhaltlich schon mal kaum Anlass zur Kritik geben.

Sprechertechnisch lässt sich auch herzlich wenig kritisieren, lediglich mit Hilmar Thate als Philip Marlowe bin ich nicht so ganz warm geworden, was aber auch kein Wunder ist, wenn ihn zuvor Arnold Marquis gesprochen hat und auch insgesamt wünsche ich mir einfach eine brummigere, markantere Stimme für diese Rolle. Doch Thate macht seine Sache den Umständen entsprechend gut, das kann man nicht anders sagen, er ist halt ein Könner. Das gilt auch für seine Kollegen wie z.B. Walter Renneisen, Friedhelm Ptok oder Matthias Ponnier, die ebenfalls überzeugende Darbietungen abliefern. Den Vogel schießt meiner Meinung nach aber Jürgen Thormann ab, der so eine unglaubliche Präsenz hat, mit der er das Hörspiel regelrecht an sich reißt, ein toller Auftritt und ein absoluter Gewinn für diese Produktion.

Die Musik ist diesmal absolut passend und atmosphärisch und ich würde glatt meinen, dass man hier bestehende Aufnahmen ausgewählt und verwendet hat, denn sie klingen zwar nicht wie extra für diese Produktion komponiert, treffen aber genau den richtigen Ton. So muss ein Pulp-Krimi klingen, da kommen die 50er wunderbar durch, besser geht es nicht.

Ein gelungener Abschluss der Chandler-Sammlung und für Fans derartiger Krimis ist diese insgesamt doch eine lohnenswerte Angelegenheit. Freunde von Krimis alter Schule kommen hier auf ihre Kosten und dürfen sich auf tolle Sprecher in beinharten Einsätzen freuen.

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Der Audio Verlag

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