Lincoln Child
- Nullpunkt -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

Die Fear Base ist eine verlassene Militärstation in Alaska und ein kleines Team von Wissenschaftlern macht sich zu ihr auf, um dort einen Berg zu untersuchen. Dieser ist den einheimischen Tunits heilig und erste Warnungen werden ignoriert, doch wovor wird denn eigentlich genau gewarnt? Anscheinend vor der Kreatur, die im Eis eingeschlossen ist und das Team nun mit einem riesigen gelben Auge anstarrt. Die Katastrophe ist nicht mehr abzuwenden, als eine Filmcrew ebenfalls anrückt und das Wesen vor laufenden Kameras auftauen will! Kurze Zeit später beginnen die Morde...

- Meinung -

Ein weiteres Solowerk von Lincoln Child, also ohne seinen Autorenkollegen Douglas Preston und das Problem an sich bleibt für mich bestehen, denn die beiden funktionieren eindeutig am besten gemeinsam. Für mich war diese Geschichte hier jedenfalls nicht mehr als "Relic" in Alaska, eine vorsinnflutliche Kreatur metzelt sich durch eine Crew von Leuten, die Kulisse ist überschaubar und alles geht auf einer relativ übersichtlichen Bühne über die selbige. Wen das nicht stört, dass es sich hier im Prinzip also um "Relic Reloaded" handelt, der wird sich jedenfalls kurzweilig unterhalten fühlen, auch wenn die großen Spannungsmomente fehlen und man sich schnell denken kann, wohin das Smilodon läuft. Doch die sechs CDs mit einer Spielzeit von ca. 458 Minuten waren flott rum und schlecht war die dargebotene Story nicht, nur kannte man sie mehr oder weniger schon. Mich kann man aber auch mit derartigen Geschichten locken, sobald ich von Ungeheuern und Urzeitwesen höre, geht mir das Herz auf und das war auch hier der Fall. Gerne mehr von solchen Monstergeschichten, ob sie jetzt wissenschaftlich plausibel und nachvollziehbar sind, ist für mich nur zweitranging, ich will monströse Unterhaltung. Etwas mehr Originalität hätte hier aber nicht geschadet, das ist für mich der einzige Knackpunkt inhaltlicher Natur, ansonsten konnte ich mit der Geschichte gut leben.

Natürlich ist Detlef Bierstedt wieder mit von der Partie, der sich einfach zur Stimme Preston und Childs entwickelt hat und man möchte eigentlich auch gar keinen anderen Sprecher mehr für diese Geschichten hören. An seine hervorragende Performance, die er bei "Cult", dem gemeinsamen Werk der Erfolgsautoren, abgeliefert hat, kann er diesmal leider nicht anknüpfen, warum auch immer. Er kommt etwas träge rüber und liefert einfach "nur" eine ordentliche Leistung ab und wenn man weiß, dass er deutlich mehr kann, dann ist man schon ein wenig enttäuscht. Schlecht ist die Darbietung nicht, darüber muss man gar nicht diskutieren und selbst ein nicht ganz so gut aufgelegter Detlef Bierstedt ist besser, als so manch anderer Sprecher. Dennoch bin ich wohl durch sein Auftrumpfen in "Cult" etwas verwöhnt worden und meine Erwartungen werden nicht ganz erfüllt. Ein solider Auftritt mit Luft nach oben bleibt übrig, alles in allem also recht ordentlich.

Zur Untermalung verliere ich keine großen Worte, es gibt nämlich keine, es handelt sich hier somit um eine reine Lesung. Das ist der Standard, das ist beim Großteil der Hörbücher der Fall, von daher muss man mehr wohl nicht sagen und diese Produktion bezieht die Atmosphäre vornehmlich aus der Story an sich und Detlef Bierstedts Darbietung.

Wer Geschichten mit tödlichen Urzeitungeheuern mag, der dürfte hier an der richtigen Stelle sein, auch wenn inhaltlich und sprechertechnisch sicherlich noch mehr gegangen wäre. Für den kleinen Monsterthriller für Zwischendurch aber eine ordentliche Sache, die man gut hören kann.

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