Agatha Christie
- Der Mord an Roger Ackroyd oder Alibi -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Zunächst stirbt die Witwe Mrs. Ferrars, Dr. Sheppard (Charles Regnier) geht von Selbstmord aus. Dann aber scheint sich der Witwer Roger Ackroyd (Hans Paetsch) ebenfalls das Leben genommen zu haben, aber kann das sein? Hängen die beiden Todesfälle zusammen? Der neue Nachbar Hercules Poirot (Joseph Offenbach) will die ganze Sache mal genauer unter die Lupe nehmen, denn Selbstmord schließt er bei Ackroyd Tod definitiv aus, denn so wie der Mann starb, kann man keinen Selbstmord begehen. Doch wer steckt dahinter?

- Meinung -

Der Hörverlag präsentiert vier weitere Hörspiele nach Agatha Christie, darunter auch ihre berühmteste Schöpfung Miss Marple, den Auftakt macht aber ein alter Bekannter, nämlich Hercule Poirot. Der ermittelt in einem Fall mit interessanter Erzählweise und einer Wendung, mit der nicht unbedingt jeder rechnen dürfte. Geübte Hörer können sich zwar denken, wie der Hase läuft, dennoch ist es ein netter Kniff. Die etwas andere Erzählweise sorgt aber auch dafür, dass das Tempo hier nicht gerade sehr hoch ist und stellenweise dafür sorgt, dass es etwas zäh zugeht. Zwar sind die 58 Minuten Spielzeit keineswegs langweilig, aber wenn man weiß was Sache ist, dann hätte etwas mehr Tempo sicherlich gut getan. Auf der anderen Seite konnte man das wohl nicht anders lösen, sonst hätte die Wendung nicht so funktioniert, wie sie es letztendlich getan hat. Ein zweischneidiges Schwert und man hat wohl noch das Beste daraus gemacht.

Eine richtig starke Sprecherriege, die mich rundum überzeugt hat. In den Hauptrollen bekommen wir Joseph Offenbach als Hercule Poirot und Charles Regnier als Dr. Shepphard zu hören, der im Prinzip hier auch den Ich-Erzähler gibt und das ist auch der Knackpunkt, denn er hat sehr viel Text und das zieht schon Tempo raus, wobei das natürlich nicht heißen soll, dass er ein schlechter Sprecher ist, ganz bestimmt nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall, Regnier ist großartig, nur leider wird er so eingesetzt, dass die Produktion schon fast einer inszenierten Lesung gleicht. Wie aber bereits erwähnt, anders hätte es wohl nicht funktioniert, um so die Wendung zu präsentieren, von daher kann und sollte man ein Auge zudrücken. Namhafte Gäste mischen ebenfalls mit, unter anderem Hans Paetsch und Josef Dahmen, beide hört man sehr gerne und sie machen ihre Sache auch sehr ordentlich, auch wenn die Auftritte nicht unbedingt sonderlich groß sind.

Von einer Untermalung kann man hier nur sehr bedingt reden, alles läuft hier im Prinzip über die Geräuschkulisse, die aber vollkommen in Ordnung geht. Die Atmosphäre fällt insgesamt sehr dicht aus und auch durch die Bearbeitung hat das Hörspiel durchaus etwas von einem Kammerspiel, was zu den positiveren Aspekten dieser Produktion gehört.

Alles in allem ein gut hörbarer Krimi mit einer netten Grundidee und die Wendung ist interessant, wenn auch für geübte Hörer vorhersehbar. Die erstklassigen Sprechern reißen aber einiges raus und die Atmosphäre stimmt auch, von daher kann man mit dieser Produktion zufrieden sein.

Der Link:
Der Hörverlag

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