Das Jerry Cotton Projekt
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Ein Killer-Duo macht Jerry Cotton und seinem Kollegen Phil Decker das Leben schwer, denn die beiden seltsamen Gangster sollen verhindern, dass ein wichtiger Zeuge gegen den Boss Big Morrow aussagt. Eigentlich kein Problem für die beiden ungewöhnlichen Killer, wenn da nicht die beiden G-Men wären, die nun versuchen diesen wichtigen Zeugen zu schützen. Wird es ihnen gelingen oder werden selbst die beiden erfahrenen Agenten des FBI der Brutalität des Killer-Duos zum Opfer fallen?

- Meinung -

Jerry Cotton mal anders, aber auch nicht viel. Hört sich seltsam an, ist es aber nicht unbedingt, denn eine Lesung von Cotton gab es bereits bei Lübbe. Hier gibt es wieder eine, doch diesmal wird noch eine Portion Musik mit ins Spiel gebracht. Der Fall an sich ist jedenfalls ganz nett und unterhaltsam und es gibt auch eine Menge (unfreiwilliger?) Komik, doch dazu später mehr. Zunächst dachte ich, dass die Umsetzung nicht wirklich gut sein kann, denn zwei CDs (ca. 128 Minuten) für eine inhaltlich dünne Vorlage, das kann nichts sein und ich denke mal, dass wir uns alle einig sind, dass Jerry Cotton keine großartige Literatur ist. Doch die Bearbeitung holt ordentlich was aus dieser Story raus und wie bereits gesagt, ich habe mich gut unterhalten gefühlt, von Längen gab es keine Spur, was aber auch daran liegen dürfte, dass die Stimmung immer wieder von Musikeinspielungen aufgelockert wurde.

Gerd Köster trägt dieses Werk vor und er macht seine Sache ausgezeichnet, anders kann man das nicht nennen. Er hat eine tolle Stimme und setzt diese auch gekonnt ein. Ab und zu bringt er dann auch mal selber einen Spruch ein und sorgt so für die oben erwähnte Komik oder er schafft es, dass der eine oder andere coole Satz aus der Vorlage unfreiwillig komisch wird, was der ganzen Angelegenheit aber auch gut tut, sonst wäre dieser Fall Jerry Cottons einfach knochentrocken. Kösters Auftritt empfand ich als hervorragend und man sollte ihn ruhig weitere Hörbücher einsprechen lassen.

Jazzige Musiken kommen zum Einsatz, die zur Story und auch allgemein zum Genre passen. Von mir aus hätte man dieser Musik nicht unbedingt eigene Tracks spendieren müssen, die Band hätte auch ruhig mal während der einen oder anderen Ausführung Kösters einsetzen dürfen. Dem ist bis auf ganz wenige Ausnahmen leider nicht so, da hätte man mehr draus machen können, aber die ansich ist ganz nett.

Ein guter Cotton, der mich auch positiv überrascht hat. Zunächst dachte ich an wer weiß was für ein Spektakel, das auf künstlerisch wertvoll macht, doch das hier ist einfach nur nette Krimiunterhaltung mit Jazzuntermalung und wer Cotton mal ein wenig anders hören will, der ist hier herzlichst eingeladen.

Der Link:
Lübbe Audio

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