Danger Nr. 1
- Exit-US, kein Überleben geplant -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Ray Lovelock (Tobias Lelle) ist eine von den Personen, die des Lebens überdrüssig sind und diesem ein Ende setzen wollen. Doch das soll nicht per gewöhnlichem Selbstmord passieren, sondern etwas ganz besonders. Was liegt da näher, als zur Dienstleistungsfirma "Exit-US" zu gehen und ein Todesszenario zu "buchen" und so einen Tod nach Wunsch wählen. Lovelock bucht sein Szenario, doch dabei geht etwas schief, was weitreichende Folgen hat. Sein Überlebenswille erwacht und er weigert sich einfach irgendwo in der Zeit zu sterben und nimmt den Kampf auf!

- Meinung -

Die zweite Folge (oder die erste?) hat einen hervorragenen Aufhänger, der in gewisser Weise an Total Recall erinnert, aber auch nur im Ansatz. "Fantastische Dienstleistungen" sind halt nicht unbedingt etwas Neues, aber für den Hörspielbereich schon relativ innovativ. Die Story an sich ist spannend und facettenreich, leidet aber erneut an der Masuth´schen Krankheit, nämlich einer massiven Überlänge. Diese Story muss man nicht in zwei Stunden erzählen, es wäre auch deutlich kürzer gegangen. So gibt es hier wieder mal viele Dialoge, die nicht unbedingt für das Verständnis oder das Hörspiel insgesamt nötig gewesen wären und mich beschleicht erneut das Gefühl, dass hier absichtlich Füllmaterial eingebaut wurde, um die Geschichte auf zwei CDs zu strecken.

Sprechertechnisch natürlich wieder eine sehr angenehme Angelegenheit. Hier stört es nicht ganz so stark, dass man mal wieder auf den gleichen Sprecherfundus zurückgreift, wie schon in den letzten Monaten geschehen. Die Besetzung von Tobias Lelle als Ray Lovelock ist ein Glücksgriff, er macht seine Sache hervorragend. Auch Melanie Manstein macht eine gute Figur, sie hatte in der vorherigen Folge auch schon sowas wie die zweite Hauptrolle inne. Weitere Sprecher und Sprecherinnen sind wie immer Philipp Brammer, Norbert Gastell, Fritz von Hardenberg, Dagmar Dempe, Jürgen Thormann, Michael Habeck, Sandra Schwittau und wie sie alle heissen. Sie machen ihre Sache natürlich gut bis sehr gut, doch etwas Abwechslung in der Besetzungliste würde nicht schaden bzw. wäre langsam mal sinnvoll.

Für meinen Geschmack schon wieder viel zu wenig Musik, das war schon bei der vorherigen Folge das Problem. Gute Geräusche und Effekte versuchen das Problem auszugleichen, doch das gelingt nur bedingt. Wenn mal Musik zum Einsatz kommt, dann kann diese auch überzeugen und wirkt nicht wie das Soundarchiv-Einerlei, das in so manch anderer Produktion verwendet wird.

Wer hat sich eigentlich diese Nummerierung ausgedacht? Wenn die mal nicht verwirrend ist, dann weiß ich es auch nicht. Es würde mich nicht wundern, wenn sich diese Folge deutlich öfter verkauft, als die Folge 0, denn eigentlich fängt jede Reihe mit der 1 an und im Handel werden die meisten Käufer gar nicht wissen, dass es die Folge 0 überhaupt gibt, wenn sie nicht gerade darüber stolpern. Bei Maritim wird man hoffentlich wissen, was man da veranstaltet.

Eine nette Story, die man irgendwo zwischen Fantasy und Science-Fiction ansiedeln kann und auch zu unterhalten weiß, lediglich die bereits mehrfach kritisierten Probleme bleiben vorhanden, die sich Maritim mal endlich zu Herzen nehmen sollte.

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Maritim

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