Dark Trace - Spuren des Verbrechens Nr. 7
- Weißes Fleisch -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Eine schrecklich verstümmelte Frauenleiche wird entdeckt und es kommen Erinnerungen an einen Menschenfresser auf, der mittlerweile aber einsitzt und keine Chance auf eine Entlassung hat. Doch alle Merkmale deuten auf ihn hin und es kommt zu weiteren Morden, weitere Frauen verschwinden. Können Cor Liewens (Martin Kessler) und sein Team noch rechtzeitig eingreifen, bevor sich die Leichen türmen? Die Spur führt in die Pyrenäen und die Zeit läuft den Ermittlern davon. Können sie dem Irren noch rechtzeitig das Handwerk legen?

- Meinung -

Immer wieder gab es bei dieser Folge Verschiebungen, denn sie sollte wohl zunächst gekürzt erscheinen und harter Tobak sein, doch nun ist sie doch erschienen und zwar ungekürzt. Warum also die Bedenken seitens Maritim? Eine gute Frage, doch die Beantwortung kann man sich wohl in Form des Endes geben, was ich persönlich jetzt nicht unbedingt als überhart empfand, auch wenn man es wohl als Selbstjustiz bezeichnen kann, die Cor Liewens da ausübt. Ansonsten ist das hier nichts anderes als ein Hörspielthriller, der sich in Sachen Härte auf einem Level mit den Werken von Cody McFadyen und Co. bewegt. Die Auflösung der Geschichte ist dagegen schon ein wenig unglaubwürdig, spoilern möchte ich aber nicht, die sollte sich jeder selber anhören und sich dann ein eigenes Urteil darüber bilden. Trotzdem würde ich glatt sagen, dass diese Folge mit eine der besten der Serie ist, wenn nicht sogar die beste. 71 Minuten derbe und spannende Action mit einem gewissen Ekelfaktor, der Button "nichts für schwache Nerven" steht nicht umsonst auf dem Cover. Eine kurzweilige Bearbeitung, trotz der recht üppigen Spielzeit und wer harte Kost mag, der dürfte sich gut unterhalten fühlen.

Dazu die bekannte Stammcrew, die mal wieder von Martin Kessler angeführt wird, der wie die Faust aufs Auge zur Serie passt und den "Helden" Cor Liewens absolut perfekt spricht. Hart, cool, prollig, tough, er ist der Chef im Serienkillerring! Auch wenn er natürlich sehr viele und lange Parts hat und den Großteil der Texte sprechen dürfte, so ist er nicht alleine am Start und ihm stehen bekannte Kolleginnen und Kollegen zur Seite, darunter Melanie Manstein, Melanie Fouché, Karen Schulz-Vobach, Norbert Gastell, Norman Matt, Bernd Vollbrecht, Dietmar Wunder und weitere. Vor allem letzterer haut hier eine sehr starke Performance raus, die aufhorchen lässt. Diese Szenen mit Wunder sollte man sich jedenfalls auf gar keinen Fall entgehen lassen, dieser Auftritt alleine ist schon sein Geld wert. Alles in allem eine bestens aufgelegte Sprecherriege, jeder überzeugt auf ganzer Linie, wirklich klasse.

Die Handlung wird vom Sound gekonnt unterlegt, harte Klänge sorgen für die richtige Stimmung und Atmosphäre. Der Einsatz der Musiken wirkt auch gezielter als bei manch anderen Produktionen aus dem Hause Maritim, hier werden nicht die Stücke einfach inflationär in das Hörspiel "geworfen", wie es leider hier und da auch mal bei NYPDead der Fall war. Dazu auch eine ordentlich Geräuschkulisse und schon kann man mit diesem Bereich des Hörspiels rundum zufrieden sein.

Die bisher härteste und meiner Meinung nach auch beste Folge der noch jungen Serie und so darf es von mir aus auch gerne weitergehen. Sicherlich wird der eine oder andere Hörer mit dem Ende so seine Probleme haben, aber ich finde es gut, dass Cor Liewens kein Wischiwaschi-Typ ist, der gerne auch mal über das Ziel hinaus schießt. Hoffentlich kommen weitere Folgen jetzt schneller raus, das wäre begrüßenswert. Für Fans harter Thrillerkost!

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