Rolf und Alexandra Becker
- Dickie Dick Dickens der Revolutionsheld -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Dickie Dick Dickens (Carl-Heinz Schroth) hat sich abgesetzt und zwar nach Canastanica, er hat einfach genug von der Chicagoer Unterwelt. Doch wer jetzt glaubt, dass sich DDD dort einfach nur auf seine faule Haut legt, der ist schief gewickelt, denn ein Überobergauner kann nicht einfach aus selbiger und muss immer irgendwie ein Ding drehen. In Canastanica sind es halt Revolutionen, die stehen dort ganz groß an der Tagesordnung und nun will DDD dort mal mitmischen. Wenn das mal gut geht...

- Meinung -

Das hier ist jetzt mal ein ganz anderes Abenteuer mit Dickie Dick Dickens, jedenfalls geht es in das exotische Canastanica und auch dort geht es drunter und drüber, es muss nicht immer Chicago sein. Turbulent, chaotisch, flotte Sprüche, ordentliche Action und die typischen Dialoge dieser Serie, die für einen äußerst lockeren Ton sorgen und aus den Abenteuern Dickie Dick Dickens´ eine Gangsterparodie machen. Anderes Setting, aber alles irgendwie doch wie gehabt, so dass sich Fans des Übergauners wieder mal voll und ganz auf ihre Kosten kommen dürften und trotz der doch sehr üppigen Spielzeit von 386 Minuten geht es hier äußerst kurzweilig zu, ein typischer Straßenfeger halt, auch wenn die Kulisse diesmal eine gänzlich andere ist.

Die typische Riege für ein Hörspiel der damaligen Zeit, so kann man es wohl nennen, denn angeführt von Ursula Kube und Carl-Heinz Schroth in den Hauptrollen mischen zahlreiche namhafte Könner mit, die ihr Handwerk absolut verstanden haben und mit den zu den besten Schauspielern und Sprechern ihrer Zeit gehörten. Erik Jelde, Norbert Gastell, Alexander Malachowsky, Erwin Faber, Fritz Rasp, Hans-Jürgen Diederich und wie sie alle heißen, über 30 Sprecher mischen hier mit, ein wahres Stimmfest und die Leistungen sind wirklich klasse. Das Spielen steht an erster Stelle, hier wird weiterhin nicht einfach nur vom Blatt vorgetragen, man hat auch diesmal wieder das Gefühl, dass die Aufnahme von einer Theatervorstellung mitgeschnitten wurde. Sehr intensive und mitreißende Performances, so ein hohes Niveau bekommt man heutzutage leider nur noch selten geboten.

Die Musik wurde natürlich dem Setting angepasst und da hat Walter Popper alle Register gezogen und man fühlt sich in das fiktive Land Canastanica versetzt, wobei die Soundkulisse an sich im Vergleich zu heutigen Produktionen immer noch etwas spartanisch wirkt, aber man muss halt auch das Alter bedenken und für die damaligen Verhältnisse ist das wirklich eine sehr ordentliche Untermalung und die Geräuschkulisse geht auch in Ordnung. Das gilt auch für die Tonqualität, die 50 Jahre hört man dem Hörspiel in dieser Hinsicht jedenfalls nicht an.

Fans und Freunde von Dickie Dick Dickens dürften hier mal wieder voll und ganz auf ihre Kosten kommen und sich bestens von den urigen Abenteuern und Erlebnissen des Chicagoer Ganoven unterhalten fühlen. Straßenfegerfans sollten zuschlagen!

Der Link:
Der Hörverlag

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