Die Dr3i Nr. 4
- Zug um Zug -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Ein seit 12 Jahren ungeklärtes Verbrechen zieht die Dr3i in ihren Bann, doch wie wollen die Junior-Detektive etwas schaffen, was die Polizei in all dieser Zeit nicht geschafft hat? Satte 500.000 $ wurden damals aus einem Postzug geraubt, doch wohin ging das Geld? Der einzige Anhaltspunkt dürfte Ellie Sparrow sein, doch die ehemalige Postangestellte ist mittlerweile ebenfalls verstorben. War sie etwa auch an diesem Überfall beteiligt? Viele Spuren gibt es nicht und die wenigen ergeben kaum Sinn. Dann erscheinen noch ein paar zwielichtige Gestalten auf der Bühne und die Lage spitzt sich zu. Ob die Dr3i diesen komplizierten Fall lösen können ist fraglich!

- Meinung -

Dieser Fall stammt aus der Feder des noch relativ unbekannten Tim Wenderoth mit Unterstützung von Yona Franke und Moritz von Fulmenstöcker. Weitestgehend ist die Arbeit auch gar nicht verkehrt, die das Dreigestirn abliefert, doch das gravierendste Problem ist die Länge. Erneut wurde hier versäumt sinnvoll zu kürzen, denn es kommt immer wieder mal zu Hängern in der Story, endlose Dialoge zwischen den drei Detektiven drücken auf das Tempo und sorgen so dafür, dass der Hörspass doch leider gehörig ins Stocken gerät. Ist die Story deshalb schlecht? Keineswegs, spannend bleibt der Fall trotzdem und besser als die letzten zig Fälle der alten Serie ist er auch allemal, was aber auch kein Problem ist. Wenn man endlich mal diese nervigen Längen in den Griff kriegen würde, dann wäre der Neustart noch um einiges besser. Unterm Strich bleibt inhaltlich eine Folge mit ein paar Rätseln, düsteren Gestalten und einem alten Verbrechen übrig, das zwar ganz nett ist, auch besser als die erste Folge, aber da ist noch gewaltig Luft nach oben.

Wenn man rein nach dem ersten Blick ins Inlay gehen würde, dann würde man vermutlich sofort laut "Gekauft!" schreien, doch halt, der Schein trügt hier leider ein wenig. Sicher, Jürgen Thormann und Wolfgang Draeger sind hier mit dabei, doch welche Spielzeit die Auftritte ergeben, dürfte ein Witz sein. Die beiden haben ein paar Szenen und dann war es das auch schon und das ist einfach nur noch schade. Trotzdem ist die Besetzung und die damit verbundenen Leistungen richtig stark, da gibt es kein Vertun. Fabian Harloff, Günter Lüdke, Holger Mahlich und weitere zeigen was sie können und die Hauptsprecher sind routiniert wie immer. Nicht ganz so gut klingt Prof. Dr. Beurmann in der Rolle des Onkel Titus, ihm hört man mittlerweile leider das Alter doch ziemlich deutlich an, aber wie dem auch sei, der Gesamteindruck ist sehr positiv.

Wow, die Musiken hauen mich einfach weg, hier zieht man alle Register und macht endlich das, was die alten Fans wollen, nämlich Musiken, die man aus zig anderen Hörspielen bereits kennt. Auch wenn man diese eher mit den bekannten Gruselhörspielen (Dämonenkiller und Larry Brent!) assoziiert, so sind diese doch unglaublich atmosphärisch und bringen reichlich Spannung mit ins Spiel. Dazu noch ein paar andere Orchesterstücke und Variationen des Titelthemas, fertig ist die hervorrangende Untermalung. Wieso das nicht in der alten Serie bereits ging wird man sich wohl ewig fragen, doch was soll das bringen, besinnen wir uns lieber auf die Gegenwart und die überzeugt in Sachen Untermalung von Anfang bis Ende, bitte mehr davon!

Keine schlechte Folge, doch das Hauptproblem der Längen kriegt man noch nicht in den Griff, da muss endlich was passieren. Wenn man dieses Manko beseitigt hat, dann steht dem Siegeszug der Dr3i nichts mehr im Wege. Wer die ersten drei Folgen mochte, der wird auch hier gut unterhalten werden, dieser Fall geht unterm Strich in Ordnung.

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