Kommissar Dobranski Nr. 10
- Ein Heim für HaJo -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Karl der Kalte wird tot und zerstückelt aufgefunden, doch wer ist der Täter und was ist das Motiv? Kommissar Dobranski (Konrad Halver) und seine Kollegen sind ratlos, Spuren gibt es zunächst keine. Dann verschwindet ein weiterer Ex-Knacki, aber wohin? Hängen die beiden Fälle zusammen? Tom Hansen (Ulf Karsten Schmidt) wird in den Knast eingeschleust und man hofft so die Aufmerksamkeit des Täters auf ihn zu lenken. Wird der Plan aufgehen?

- Meinung -

Der Kommissar geht wieder mal in die Vollen und hier wird eine Art "Misery in Hamburg" geboten. An blutigen Momenten und einem ordentlichen Gorefaktor wird hier absolut nicht gespart, dazu noch die serientypischen coolen und derben Sprüche, unterm Strich ist das aber nichts für schwache Nerven und Mägen, augenzwinkernder Unterton hin oder her. Wer es also eine Nummer härter mag, aber auf eine gute Portion Humor nicht verzichten möchte, aber auch gleichzeitig keine unglaublich komplexe Story erwartet, der ist hier absolut an der richtigen Adresse. Völlig flach ist die Handlung aber auch nun wieder nicht und wird mit Dobranskis Eskapaden und sozialen Unzulänglichkeiten aufgewertet, sein Aufeinandertreffen mit seiner Ex-Frau und ihrem neuen Freund Uwe, dem nervigen Kerl, ist zum Schreien komisch. Alles in allem wird hier wieder ordentliche Krimiunterhaltung mit einem Schuss Lokalkolorit direkt vom Kiez geboten, da bleibt kein Auge trocken.

Die bekannte Sprechertruppe mischt hier wieder mit und lässt sich die Butter nicht vom Mettbrötchen nehmen. Konrad Halver gibt den hartgesottenen Kiez-Kommissar, der irgendwo aber auch ein Herz hat und brutale Morde lassen selbst ihn nicht kalt. Dazu das urige Hamburger Original Ulf Karsten Schmidt, der hier wieder den Kollegen Tom Hansen spricht und an der Performance gibt es nichts auszusetzen, einfach natürlich und glaubwürdig. In weiteren Rollen kommen weitere alte Bekannte zum Einsatz, sei es nun ein Robert Missler als der titelgebende HaJo, Ali Sommer als Karl, Reinhillt Schneider als Dobranskis Ex-Frau Marianne ist herrlich nervig oder Gilda Mempel, die als Doreen eine tolle Darbietung abliefert und ebenfalls bestens nerven kann. Dann wäre da noch Christian Enner, der Mariannes Freund Uwe spricht und mit seiner schmierigen und aufdringlichen Art direkt fast alle gegen sich hat. Eine sehr schöne Besetzungsliste und überzeugende Darstellungen bis in die kleinsten Nebenrollen, da macht das Zuhören Spaß.

Die Musiken dürften größtenteils noch bekannt sein, das mitreißende Titellied, dazu ein paar Zwischenmelodien, die den durchaus härteren Krimicharakter gut rüberbringen und mit einer sehr guten Geräuschkulisse kombiniert für reichlich Atmosphäre sorgen. Ein Musikstück gegen Ende ist besonders klasse, da wird auch nochmal für reichlich Flair gesorgt.

Ein harter Fall, eine sehr gute Umsetzung, erneut ein extrem kurzweiliger Krimi mit dem coolen Kiez-Cop Horst Dobranski. Wer den urigen Polizisten noch nicht kennt, der sollte mal reinhören und Fans der Serie kommen definitiv wieder auf ihre Kosten.

Der Link:
Lübbe Audio

Die Serie:
Kommissar Dobranski

Bei Amazon kaufen:

Zurück