Dork Diaries Nr. 1
- Nikkis (nicht ganz so) fabelhafte Welt -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Nikki geht in die 8. Klasse und ist eigentlich ein ganz normales Schulmädchen mit ganz normalen Problemen. An ihrer neuen Schule hat sie noch keine neuen Freunde, aber sie möchte unbedingt dazu gehören. Wie soll sie das nur anstellen? Ein Mittel wäre ja das ultracoole, supermoderne neue Handy, doch das kann sie sich gar nicht leisten. Dann wäre da noch die total angesagte MacKenzie Hollister, das beliebteste Mädchen der Schule, mit dem Nikki so ihre Problemchen hat. Entweder kommt sie nicht an ihren Spind, wenn MacKenzie und ihre Mädels sich breit machen und dann ist Nikki noch in einen Jungen verknallt, auf den auch MacKenzie ein Auge geworfen hat. Wenn das mal gut geht...

- Meinung -

Greg in weiblich? Könnte man meinen und das kommt auch durchaus hin, denn Nikki könnte man stellenweise mit Greg vergleichen. Zwar fällt der noch etwas mehr aus dem Rahme und erlebt noch skurrilere Abenteuer, aber Nikki gibt sich Mühe. Sie hat dann aber doch eher irdischere und mädchenhaftere Probleme, sie will dazu gehören, braucht das neueste Handy und auch sonst geht es doch noch recht brav und gewöhnlich zu. Vielleicht sollte man versuchen Nikkis Abenteuer und Erlebnisse noch etwas abgefahrener und außergewöhnlicher zu gestalten, ein Kammerjäger als Vater mit dementsprechenden Mobil reicht da nicht aus, auch die nervige jüngere Schwester nicht. Insgesamt ist die Ausgangslage zwar recht vielsprechend, aber auf der Zielgeraden geht dem Hörbuch die Luft aus, ungefähr 150 Minuten Spielzeit sind dann doch etwas zu viel des Guten, 30 Minuten weniger hätten es dann auch getan.

Dafür sorgt Gabrielle Pietermann mit ihrer tadellosen Leistung dafür, dass die Lesung recht kurzweilig und unterhaltsam gestaltet wird, ohne ihre ansprechende Darbietung wäre das Hörbuch nur halb so gelungen und vielleicht sogar geradezu langweilig. Wie dem auch sei, die Performance ist richtig gut, sie verleiht nahezu allen Charakteren einen eigenen Klang und man weiß im Grunde genommen stets, welche Figur gerade agiert, wer gerade spricht, so dass niemand Verständnisprobleme haben dürfte. Das ist die halbe Miete bei einer Lesung und Gabrielle Pietermann stellt hier ihr Können unter Beweis. Sehr facettenreich, die Betonungen sitzen, von ihr wünsche ich mir jetzt schon weitere Lesungen.

Vielleicht hätten ein paar Trenner dafür gesorgt, dass die ganze Sache etwas lockerer und kurzweiliger rüber gekommen wäre, doch die gibt es hier leider nicht. Es handelt sich um eine reine Lesung, aber der eine oder andere Einspieler hätte sicherlich nicht geschadet.

Greg für Mädchen, nur nicht ganz so witzig und turbulent. Genau dort sollte man aber den Hebel ansetzen und es bleibt zu hoffen, dass die kommenden Abenteuer Nikkis schräger und kurzweiliger ausfallen werden, dann könnte einer Kaufempfehlung nichts mehr im Wege stehen. Bei dieser Folge tue ich mich noch etwas schwer, auch wenn sie alles andere als schlecht ist.

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Der Audio Verlag

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