Das Schwarze Auge
- Drakensang -
- Das Ferdoker Pergament -
(Horchposten)

Captain Blitz urteilt:

Gwidion ist ein Diebeslehrling und er wird in ein großes Abenteuer hineingezogen. Auslöser ist das misslungene Unternehmen der Meisterdiebing Mora, ihr Können zu beweisen. Sie wollte nämlich deutlich machen, dass sie die einzig wahre Diebeskönigin von Havena ist, doch das geht mächtig daneben. Von nun an häufen sich die Toten, viele Leute werden ermordet und dummerweise wird Gwidion beschuldigt, ein Mörder zu sein. Doch wer ist nun der Mörder? Ist es wirklich Gwidion oder ist er nur ein Bauernopfer?

- Meinung -

Drakensang sollte wirklich allen Fans des Schwarzen Auges etwas sagen, ist es doch ein sehr erfolgreiches Computerspiel, das in der DSA-Welt spielt. Das vorliegende Hörbuch scheint wohl eine Zusatzstory zum zweiten Teil des Computerspiels zu sein und mich beschlich zwischendurch immer das Gefühl, dass man das besagte Game auch kennen sollte und es Voraussetzung ist, um die hier wiedergegebene Handlung besser bzw. überhaupt zu verstehen. Für sich gesehen ist mir die Story hier etwas zu dünn gewesen, um sie auf satten 12 CDs mit einer Gesamtspielzeit von ca. 950 Minuten erzählen zu müssen. Mir kam es so vor, als würden alle gesamte Spielzeit über dem titelgebenden Pergament hinterher rennen und das war es. Ein paar CDs weniger hätten es meiner Meinung nach auch getan und die Handlung so gestraffter wirken lassen und dadurch mehr Tempo und Spannung reingebracht. So wirkt die ganze Angelegenheit aber eher ziemlich gestreckt und träge, so richtig in Schwung kommt die Geschichte leider nicht. Hier und da kommt zwar das typische DSA-Feeling auf, doch für meinen Geschmack noch zu selten, um hier von einem Kracher reden zu können.

Der Hauptsprecher ist Michael Holdinghausen, der anfangs zwar etwas zu bemüht und gezwungen spricht, mit dem weiteren Verlauf aber immer besser in Fahrt kommt und danach eine sehr gute Leistung abliefert. Sehr facettenreich und mit viel Spiel in der Stimme bringt er die zahlreichen Charaktere sehr gekonnt rüber und an seiner Darbietung liegt es nicht, dass mich diese Produktion nicht so ganz überzeugen will. Michael Holdinghausen stehen übrigens noch weitere Kolleginnen und Kollegen zur Seite, die man von anderen DSA-Produktionen aus dem Hause Horchposten kennen dürfte, unter anderem Tanja Haller, Nicole Schmitten und Axel Ludwig, die ebenfalls mit guten Leistungen überzeugen können. Nicole Grill ist auch mit von der Partie und fügt sich gut ein, lediglich Autor Florian Don-Schauen konnte mich als Sprecher nicht überzeugen, zu hölzern wirken seine Einsätze und gegen die geübten und erfahrenen Kollegen kommt er sehr blass rüber.

Die Musik stammt von Markus Müller und schlägt in die gleiche Kerbe wie die Klänge, die auch sonst bei den DSA-Hörbüchern geboten werden. Warum sollte man auch großartig etwas ändern, denn bisher stimmte die Atmosphäre bei den Produktionen immer und das richtige Flair und Feeling kam auf. Hier ist es keineswegs anders, man kann sich problemlos in die Welt des Schwarzen Auges denken.

Die ganze Angelegenheit ist zu breit erzählt worden, weniger wäre hier deutlich mehr gewesen und sprechertechnisch gibt es auch etwas zu bemängeln, insgesamt kann man diese Produktion daher vornehmlich dem harten Kern der DSA-Fans empfehlen. Vielleicht braucht man auch die Drakensang-Spiele, um notwendige Vorkenntnisse zu erlangen und diese liegen mir nicht vor. Für Fans!

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