Die Earlam Chroniken Season 1 Nr. 1
- Die Apostel der Apokalypse -
(Independent Standard)

Captain Blitz urteilt:

Wütet ein Seriemörder in London? Alles deutet darauf hin, denn es ist schon wieder eine Frau verschwunden. Der Ex-Polizist Paul Earlam (Jan-Philipp Jarke) nimmt ein Jahr nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst den Fall erneut auf und gemeinsam mit seinem Bruder Ethan (Jens Kauffmann) will er dem Mörder das Handwerk legen. Wird es den beiden Earlams gelingen oder ist der Täter zu schlau für sie? Noch wissen sie nicht, dass sie einer großen Sache auf der Spur sind!

- Meinung -

Die Serie ist bereits seit geraumer Zeit als Download erhältlich, nun veröffentlicht pop.de die Abenteuer der Brüder Earlam auch auf CD. Was erwartet die Hörerschaft? Vom Inhalt her wird hier grundsolide Krimiunterhaltung geboten, die aus der Feder von Gerry Streberg stammt, dessen Werke man in Sachen Hörspiel bereits kennen könnte, er hat unter anderem an Caine und Don Harris mitgearbeitet. Eine Sache, die mir weniger gefallen hat, ist das Setting bzw. es konnt nicht so zur Geltung, wie es der Fall hätte sein müssen. Die Macher werden sich ja schließlich was dabei gedacht haben, wenn man die Serie schon im London des Jahres 1930 ansiedelt. Von der Idee her ist das zwar gut, aber warum das nicht so aufgeht, dazu später mehr. Ansonsten gibt es hier einen guten und kurzweiligen Mix aus Krimi, Action, Thriller und Co., inhaltlich geht das soweit in Ordnung und man ist auch schnell mit den Charakteren vertraut.

Das für mich größte Manko ist die Sprecherriege, denn hier sind leider nur wenige bekannten Sprecher zu hören, was ja noch nichts heißen muss, aber der Großteil der Riege konnte mich leider nicht überzeugen und ich hatte deshalb die ganze Zeit über das Gefühl, einem etwas besseren Amateurhörspiel zu lauschen. Größtenteils konnte ich lediglich Männer und Frauen auseinanderhalten, aber für ihre jeweiligen Rollen war niemand stimmlich markant genug. Mit der Zeit legt es sich glücklicherweise etwas in den Hauptrollen und wenigstens die Earlam-Brüder kann man raushören. Da sind die wenigen namhaften Gäste Engelbert von Nordhausen und Simon Jäger natürlich sehr angenehm zu hören. Die beiden machen ihre Sache auch sehr ordentlich, da gibt es nichts zu beanstanden, ansonsten finde ich diesen Bereich sehr schwach und alles klingt sehr aufgesetzt, vor allem bei den Szenen, in denen gelacht wird, merkt man das deutlich.

Auf der einen Seite geht das Sounddesign in Ordnung, Musiken und Geräusche sind gut, handwerklich ist das alles andere als schlecht. Auf der anderen gibt es aber ein gewaltiges Problem, denn das Hörspiel klingt nach allem, nur nicht nach 1930. Damit ist das eigentliche Herausstellungsmerkmal dieser Serie dahin und man muss sich bei Independent Standard Gedanken machen, dass man die Serie auch so klingen lässt, wie sie es laut Klappentext und Handlung eigentlich auch soll.

Ein lauer Auftakt, der mich nicht so wirklich überzeugt hat, hier gibt es einige Baustellen, die man mit den nächsten Folgen schließen sollte. Lediglich inhaltlich hat mir dieses Hörspiel gefallen, in allen anderen Bereichen sollte man sich dringend steigern.

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Independent Standard

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