Prof. Sigmund Freud Nr. 2
- Familienersatz -
(STIL)

Captain Blitz urteilt:

Hat Klaus Harranth (Wanja Mues) seinen Vater ermordert? Das behauptet er gegenüber Professor Sigmund Freud (Hans Peter Hallwachs) jedenfalls steif und fest und dann eskaliert die Lage vollends, als Harranth eine Pistole zückt. Wird er den Psychoanalitiker töten? Anna und Karl (Felicitas Woll und Andreas Fröhlich) belauschen die beiden und beratschlagen, was sie unternehmen sollen. Soll Karl versuchen sich ins Zimmer zu schleichen und Harranth zu erschießen? Freud bewahrt einen kühlen Kopf und versucht seinen Patienten zu therapieren, aber kann dies in dieser angespannten und brenzligen Lage überhaupt funktionieren?

- Meinung -

Der zweite Einsatz für Freud, Anna und Gruber weiß schon gleich deutlich besser zu gefallen, was am stärkeren und packenderen Skript liegt. Diese Geschichte hat eher etwas von einem Kammerspiel, was eine ziemliche Intensität erzeugt, die ich bei der vorherigen Folge leider vermisst habe. Hier überzeugt die Story aber voll und ganz, es geht spannend zu und man hat stets das Gefühl, dass die Situation zu eskalieren droht, obwohl man sich natürlich denken kann, dass das nicht passieren wird, sonst wäre die Serie ja schon nach zwei Folgen beendet. Wie dem auch sei, eine kurzweilige und unterhaltsame Angelegenheit, sehr spannend und mitreißend, Krimi und Psychoanalyse halten sich hier bestens die Waage und man kann diesmal auch sagen, dass das Konzept der Serie voll und ganz aufgeht. Inhaltlich somit schon mal eine gelungene Sache, so darf es gerne weitergehen.

In sprechertechnischer Hinsicht muss man sich wohl eh keine Sorgen machen, denn neben den einmal mehr überzeugenden Hauptsprechern, bei denen auch diesmal wieder vor allem Hans Peter Hallwachs und Andreas Fröhlich glänzen, trumpfen hier auch die Gäste ziemlich ordentlich auf. Wanja Mues als "Gegenspieler" Hallwachs´, das ist schon das Eintrittsgeld wert, tolle Leistung. Doch nicht nur er weiß zu gefallen, auch seine Mitstreiter lassen sich nicht lumpen. Ranja Bonalana, Friedrich G. Beckhaus, David Wittmann und weitere mischen hier mit und liefern ebenfalls gelungene Performances ab, aber bei der Regie von Christian Hagitte und Simon Bertling habe ich auch nichts anderes erwartet. Lediglich Dr. Salwa Meier hätte man sich wieder mal schenken sollen bzw. den Text von einer Profisprecherin vortragen lassen sollen, denn das wäre weniger anstrengend für die Hörer gewesen.

So ganz will mich die Untermalung noch nicht fesseln, denn gerade weil diese Produktion von STIL ist, erwarte ich hier einfach mehr. Man hat schon mehrmals bewiesen, dass das intensiver geht und man noch mehr unter die Haut der Hörerschaft gehen kann, das wünsche ich mir für kommende Folgen noch. Sicher, schlecht sind die hier gebotenen Musiken absolut nicht, ganz im Gegenteil und die Untermalung ist immer noch besser als die manch anderer Produktion, doch der eigene Standard kann hier noch nicht so ganz erreicht werden.

Die Folge überzeugt schon eher als der Auftakt und kann als richtig gut eingestuft werden. Sicher geht das noch etwas besser, aber ich kann jetzt schon vorweg sagen, dass dieser Fall für Freud der beste der ersten drei Folgen ist. Dieses Hörspiel hier kann ich jedenfalls empfehlen, eine schöne Mischung aus Krimi und Psychoanalyse mit Zügen eines Kammerspiels!

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