Robert Littell
- Moskau, mon amour -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Der Kalte Krieg steht kurz vor dem Ende, Glasnost und Perestroika leiten die Wende ein, Feindbilder drohen wegzubrechen. In dieser Zeit wird eine Verschwörung initiiert, um diesem Problem vorzubeugen. Ein Opfer dieses Planes wird der US-Agent Ben (Günther Maria Halmer), der sich in die Russin Aida (Christiane Bachschmidt) verliebt, doch genau das ist das Problem, denn solche Beziehungen sind ausdrücklich verboten worden. Nun hat der KGB Ben auf dem Radar und das Drama nimmt seinen Lauf...

- Meinung -

Auf der einen Seite hat Robert Littell ein durchaus interessantes Werk mit spannende Momenten verfasst, das zusätzlich mit dokumentarischen "Schnipseln" aufgewertet und so mehr Authentizität verliehen bekommt. Stellenweise nehmen diese Einschübe aber auch das Tempo raus und dazu kommt noch, dass ich mir nicht immer sicher war, ob das hier alles so ernst gemeint ist oder Littell mit einem zwinkernden Auge zu Werke ging. Wie dem auch sei, unterhaltsam ist die ganze Angelegenheit, trotz einer üppigen Spielzeit von ca. 105 Minuten, langweilig geht es jedenfalls zu keinem Zeitpunkt zu. Dennoch hätten mehr Tempo und weniger sicherlich nicht geschadet, weniger von den dokumentarischen Einspielern wären ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.

Sprechertechnisch großes Kino, denn hier werden sehr viele bekannte Namen aufgefahren, eine ganze Menge Sprecherprominenz mischt hier mit. Gottfried John, Rufus Beck, Michael Mendl, Sophie Rois, Leo Bardischweski, Ralf Wolter, Michael Habeck und viele weitere, bekannte Routiniers und Könner sind mit von der Partie, somit dürfte für ein hohes Niveau gesorgt sein. Dem ist auch so, Aussetzer konnte ich hier keine raushören, im Gegenteil, alle Rollen werden sehr gut gesprochen und kommen überzeugend rüber, Regisseurin Barbara Plensat hat ihre Truppe bestens im Griff.

Es wird immer wieder der "Dolchtanz" von Rubaschkin und Puschkin eingespielt, orchestrale Klänge sind also an der Tagesordnung, die schwer und düster ausfallen, also das passende akustische Setting bieten. Dazu eine ordentliche Geräuschkulisse, die dokumentarischen O-Töne sorgen für einen authentischen Anstrich, in dieser Hinsicht überzeugt die Produktion also ebenfalls.

Bis auf ein paar kleinere Kritikpunkte durchaus hörbar und irgendwo zwischen solide und gut anzusiedeln. Ein kürzere Spielzeit und ein paar O-Töne weniger und schon wäre hier mehr Tempo und Spannung drin gewesen. Doch auch so kann man diese Produktion als ordentliches Werk bezeichnen, das gut in diese Box passt.

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