Wer gehört eigentlich zur Generation Doof? Ist es wirklich eine bestimmte Generation? Nein, denn die Generation Doof ist eher ein Zusammenschluss aus Mitgliedern verschiedener Altersgruppen. Ob es nun debile Flatratesäufer sind, krasse Konsolenkiddies, langweilige Arbeitsdronen oder willenlosen Fernsehjunkies. Zur Generation Doof kann jeder von uns gehören, man muss es ja nicht mal merken, denn diese Generation lauert überall!
- Meinung -
Zunächst kam es mir so vor, als wenn hier Stefan Bonner und Anne Weiss die Defizite der jungen Generation aufzeigen und diese als Generation Doof abstempeln. Das wäre eigentlich gar nicht so verkehrt, aber auch zu offensichtlich gewesen, doch hier wird eine fiktive Generation aus der Traufe gehoben, die eine Gemeinsamkeit haben, nämlich die Doofheit. Doch man kann auch ohne grosse Intelligenz weit im Leben allgemein und speziell im Beruf kommen, das wird hier gekonnt dargestellt. Unterm Strich habe ich mich aber dennoch gefragt, worauf das Autorenduo hinaus will, denn dass übermässiger Fernsehkonsum zur Verblödung führt sollte wohl auch keine Enthüllung sein und die Jugend von heute gerne die Popstars von morgen sein wollen ist ebenfalls keine Neuigkeit. Dennoch kann man dem Inhalt nicht abstreiten, dass er sehr kurzweilig und unterhaltsam ist.
Ursprünglich sollte Wigald Boning dieses Hörbuch vortragen, doch daraus wurde nichts, der "Ersatz" ist in Form von Christoph Biemann zur Stelle. Ihn dürften die meisten Hörer wohl von der Sendung mit der Maus kennen. Dort hatte er schon immer Informationen über alle möglichen Dinge des Lebens parat, erklärte bestimmte Vorgänge aus Wirtschaft und Wissenschaft und nicht gerade wenige Hörer, die heutzutage erwachsen sind, dürften damals als Kinder aufmerksam gelauscht haben, was uns Christoph zu erzählen hatte. Das dürfte hier nicht anders sein, er trägt diese Produktion relativ sachlich und nüchtern vor, etwas mehr Pfeffer hätte aber keineswegs geschadet, teilweise klingt das alles viel zu zahm. Doch auch wenn seine Vorstellung recht trocken ist, so fällt sie aber nicht unbedingt schlecht aus.
Musiken oder Geräusche gibt es keine, aber vielleicht hätten diese ruhig verwendet werden dürfen, um die Lesung etwas aufzulockern. Das ist leider nicht der Fall und so stützt sich diese Produktion einzig und allein auf die Performance von Christoph Biemann, die aber wie bereits erwähnt ruhig etwas lockerer und flotter hätte ausfallen dürfen.
Unterm Strich wird uns hier ein solides Hörbuch geboten, das auch einige Momente bietet, in denen man gehört schmunzeln und lachen kann. Die Generation Doof lauert überall, dessen sollten wir uns alle bewusst sein und wenn es knüppeldick kommt, dann gehören wir sogar voll und ganz dazu. Ob uns das recht sein kann? Bedingungslos würde ich diese Produktion nicht empfehlen, für kurzweilige Unterhaltung sorgt sie aber dennoch.
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