DreamLand-Grusel Nr. 1
- Kampf der Vampire -
(Dreamland Productions)

Captain Blitz urteilt:

Yvonne Bergmann und Tim Böttcher (Kerstin Draeger und Fabian Harloff) reisen durch Frankreich und bereits nach kurzer Zeit überschlagen sich die Ereignisse. Yvonne entdeckt eine Leiche und angeblich will sie auch eine hässliche Kreatur gesehen haben, die für sie wie ein Vampir aussah? Ist an diesen Behauptungen was dran? Jedenfalls geht es auf dem Schloss Alphonse de Mareins nicht minder seltsam und schaurig zu und einige der anwesenden Damen und Herren scheinen etwas zu verbergen. Stehen die Bewohner des Schlosses in einer Verbindung mit der Leiche?

- Meinung -

Nach dem nicht ganz so tollen Star der Burg Frankenstein wagt man sich bei Dreamland an ein neues Projekt, dass aber anscheinend noch ein paar Nummern grösser werden soll, nämlich der inoffizielle Nachfolger der Grusel-Serie von H.G. Francis. Da hängen die Lorbeeren auch recht hoch und ob man sich da bei Dreamland nicht ein Ei ins Nest gelegt hat? Jein, denn die Atmosphäre erinnert stellenweise schon an gute, alte Zeiten, aber die Bearbeitung ist nicht so der Renner, von Dramaturgie versteht man bei Dreamland wohl noch nicht so viel und richtiges bearbeiten einer Vorlage scheinbar auch nicht, sonst würde man nicht schon wieder irgendwo bei ca. 70 Minuten rumkrebsen, was für eine derartige Story einfach zuviel ist, denn man sollte schon zugeben, dass das hier kein literarisches Gold ist. Aus dem Grund hätte man schon einige endlos erscheinende Dialoge rauskürzen können, es hätte dem Hörspiel gut getan. Schlecht oder gänzlich langweilig ist die Folge aber nicht, guter Durchschnitt würde ich es nennen und enttäuscht wird sicherlich keiner sein. Natürlich gibt es hier und da einiges zu verbessern, aber mit dieser Folge hat Dreamland den bisher grössten Schritt nach vorne gemacht, jedenfalls schon mal inhaltlich.

Auch sprechertechnisch wird ein riesiger Sprung gemacht und zwar kann man die Profis diesmal besser einbinden bzw. fallen die "Amateure" nicht so negativ auf, wie es bei Burg Frankenstein noch der Fall war. Vor allem hängen sich die Profis diesmal richtig rein und werden gelungen in Szene gesetzt. Kerstin Draeger und Fabian Harloff geben ein gutes Gespann ab, auch wenn das Zusammenspiel im Sinne von Tom Fawley und Eireen Fox doch zu aufgesetzt wirkt. Probleme gibt es mit den Amateuren eher selten, ein oder zwei Sprecher fallen nicht ganz positiv auf, aber das hält sich in Grenzen. Seltsam ist der Auftritt Konrad Halvers, der als einziger versucht einen französischen Akzent mit ins Spiel zu bringen, was eher albern wirkt. Da hätte die Regie nicht pennen dürfen und das ganze "normal" aufnehmen sollen. Christian Rode gibt einen guten Erzähler und er lässt auch an die Grusel-Serie erinnern, in der er auch mal den Erzähler gab. Viele weitere bekannte Stimmen sind auch mit von der Partie und Namen wie Henry König, Rainer Schmitt und Gisela Trowe bringen einen gewissen Klang in diese Produktion.

Bei der Musik muss sich noch was tun, Bohn-like Musiken hin oder her. Tom Steinbrecher hat schon sehr atmosphärische Stücke auf die Beine gestellt, die den alten Spirit mit sich bringen, aber leider VIEL zu leise eingemischt worden sind, da verpufft fast die sämtliche Wirkung. Wenn man dieses Problem in den Griff bekommt, dann kann hier rein gar nichts mehr anbrennen. Die Titelmelodie ist übrigens der Clou schlechthin und die Sprüche nach dem Motto "wir wollen nichts kopieren" klingen da wie schlechte Ausreden, denn man hat das Lied der alten Grusel-Serie Europas gecovert. Eine nette Idee und gelungen umgesetzt. Effekte und Geräusche gehen in Ordnung, hier herrscht kaum Handlungsbedarf.

Beim Cover hat man sich auch vom "Vorgänger" inspirieren lassen, Erinnerungen werden wach, aber etwas Eigenständigkeit ist auch noch vorhanden. Wenn man diesen Stil beibehalten möchte, dann geht das in Ordnung, da auch die Motive an sich qualitativ gelungen sind.

Ein guter Start, das Debakel von Burg Frankenstein wurde wett gemacht und Freunde der alten Grusel-Serie können sich hier auf eine ordentliche Vampir-Story aus der Feder des Altmeisters H.G. Francis freuen, deren Umsetzung aber noch ein paar kleine Kinderkrankheiten hat. Sonst kann man sich nicht beschweren und diese Serie wird sicherlich ihre Freunde und Abnehmer finden. Setzt man jetzt noch die Kritiken und Verbesserungsvorschläge in die Tat um, dann hat man es wirklich geschafft und den inoffiziellen Nachfolger der Grusel-Serie auf die Beine gestellt.

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Dreamland Productions

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