DreamLand-Grusel Nr. 4
- Der Freak von Soho -
(Dreamland Productions)

Captain Blitz urteilt:

Bernhard Todd (Henry König) ist Autor und er hat ein erfolgreiches Buch geschrieben, das den Namen "Der Freak von Soho" trägt. Er dominiert damit die Charts in England, was daran liegt, dass das Buch einfach sehr lebendig und realistisch geschrieben ist, als seinen die schrecklichen Taten darin wirklich geschehen...oder als wenn sie noch geschehen würden. Die schreckliche Wahrheit gerät ans Licht, der Freak terrorisiert Soho wirklich und er tötet all diejenigen, die seiner Meinung nach über sein Aussehen herziehen und deshalb will er sich an ihnen rächen. Wer kann eine fiktive Figur aufhalten oder ist der Freak unbesiegbar?

- Meinung -

A.F. Morland, am besten wohl bekannt als der Vater von Tony Ballard, hat hier zwar eine Story geschaffen, die niemandem wirklich die Socken ausziehen dürfte, dafür aber sehr kurzweilig und unterhaltsam rüberkommt. Grusel gibt es hier zwar auch weniger, dafür kann man eher von einem kleinen Schocker sprechen, der aber ausnahmsweise mal ohne Längen daherkommt. Scheinbar haben die Mannen von Dreamland so langsam aber sicher ihr Handwerk gelernt und wissen, wie man eine Vorlage so bearbeitet, dass sie nicht einschläfernd wirkt, sondern den Hörer an die Boxen fesselt. Dazu wird noch zum Schluss ein offenes Ende geboten, dass Spielraum für ein mögliches Sequel bietet.

Auch bei den Sprechern ist meiner Meinung nach Fortschritt zu verzeichnen, was zum einen auch an der geballteren Ladung Profis festzumachen ist, als auch an der Tatsache, dass sich hier die "Amateure"mehr reinhängen, allen voran Joschi Hajek, dem man hier mehr oder weniger sogar die titelgebende Hauptrolle zugetraut hat. Zurecht, möchte ich sagen, denn was er hier abliefert ist schon beachtlich, denn er hängt sich unglaublich rein, hochmotiviert haut er eine starke Performance raus, indem er dem Freak sein unheimliches Leben einhaucht. Ich behaupte zwar, dass eventuell das eine oder andere Defizit Hajeks durch Thomas Birkers Arbeit an den Reglern verdeckt worden ist, denn scheinbar wurde technisch nachgeholfen. Es macht aber auch Sinn, denn Hajek ist nun mal kein kleines Männchen, deshalb hat man die Stimme etwas höher klingen lassen, was auch besser und glaubwürdiger rüberkommt. Doch wer sind die großen Namen, die sich diesmal hier tummeln? Natürlich ist Christian Rode wieder der Erzähler, der seine typische Arbeit abliefert, Henry König spricht den besorgten Autor Bernard Todd, hinzu kommen noch Heidi Schaffrath, Konrad Halver, Andreas von der Meden und Bernhard Hoecker. Rundum eine feine Sache, die Produktion kommt soweit mit sehr wenigen Ausrutschern aus, auch wenn diese gelegentlich mal von dem einen oder anderen Profi kommen, doch der Grundtenor ist durchaus positiv.

Musikalisch wieder eine feine Sache, die Klänge sind wieder sehr "old school" und lassen altes Grusel-Freeling aufkommen. Auch wenn das der Serie einen altbackenen Anstrich verpasst, so ist das vollkommen absichtlich geschehen, denn Dreamland eifert nun mal dem "Original" von H.G. Francis nach und diese Folge schafft es am ehesten. Tom Steinbrecher und Mario Cuneo haben in Zusammenarbeit mit Marcel Schweder wieder ganze Arbeit geleistet und so darf es gerne weitergehen.

Eindeutig die bisher beste Folge der Reihe und man beweist bei Dreamland eindeutig, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Wenn man so weitermacht, dann schafft man es doch tatsächlich nicht nur der großen Grusel-Serie Europas nachzueifern, sondern ein würdiger Nachfolger zu werden. Ich freue mich schon auf weitere Folgen, denn Thomas Birker hat nun bewiesen, dass er gewillt ist sich zu steigern und die vierte Episode bezeugt das auch. Für Fans der Reihe ein Muss, für Freunde gruselig-trashiger Unterhaltung ebenfalls interessant!

Der Link:
Dreamland Productions

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