Hamburg-Krimis Nr. 1
- Todesfalle Speicherstadt -
(Vitaphon)

Captain Blitz urteilt:

Che (Christian Stark) ist auf dem Weg nach Deutschland, genauer gesagt nach Hamburg, denn von dort stammt sein Vater und er will dort nun sein Glück versuchen. Dummerweise scheint die Crew des Frachters aus der Südsee in ziemlich krummen Geschäften verwickelt zu sein und Che schaut sich die Sache mal genauer an, was ihn in Gefahr bringt. Wird er Hamburg überhaupt noch erreichen, um dort die Besatzung des Frachters auffliegen zu lassen oder macht die zwielichtige Crew mit ihm kurzen Prozess?

- Meinung -

Dies hier ist der Auftakt einer Krimireihe, die von verschiedenen Autoren geschrieben wird und wie der Name schon sagt in Hamburg spielt. Bei dieser Folge dauert es aber erst mal etwas, bis es tatsächlich in Hamburg zur Sache geht, zunächst geht es auf einem Frachter rund und wir bekommen die Vorgeschichte geboten und erfahren, wer Che eigentlich ist und die Grundlage für diesen Fall wird erzählt. Danach geht es in der Speicherstadt um Leben und Tod und es geht ziemlich spannend zu. Trotz einer recht langen Spielzeit kann man hier auch von einer kurzweiligen Angelegenheit sprechen, inhaltlich gibt es soweit nichts zu beanstanden. Da kann man schon eher etwas in Sachen Bearbeitung und Umsetzung monieren, denn es wird hier dauernd von einem Hörspiel gesprochen und genau das ist die Produktion leider nicht, sondern eine inszenierte Lesung.

Das kann man unter anderem daran festmachen, dass hier drei Sprecher unterwegs sind, nämlich Christian Stark in der Hauptrolle, Douglas Welbat spricht die Nebenrolle Consorten und Robert Missler spricht so gut wie alle anderen Rollen. Vor allem letzteres stört mich hier ziemlich, da Missler zwar sehr wandlungsfähig ist, geübten Hörern aber sofort auffällt und da ist das schon ein wenig nervig, wenn er hier zig Rollen spricht. Zusätzlich verwirrt dies auch, weil man sich dann fragt, ob das eine wiederkehrende Rolle ist, die schon mal in dieser Geschichte vorkam ob es ein neuer Charakter ist. Das hätte also mit weiteren Sprechern gelöst werden können und so wäre die Produktion dann tatsächlich ein Hörspiel geworden, doch das ist sie letztendlich nicht. Wie dem auch sei, es machen alle einen guten bis sehr guten Job, das ist nicht das Problem. Christian Stark hinterlässt einen sehr guten Eindruck als Che und auch Welbat und Missler verstehen ihr Handwerk, was auch kein Wunder ist, sind sie schließlich absolute Routiniers.

Soundtechnisch alles andere als verkehrt, denn anfänglich kommt wirklich eine schöne Stimmung auf, die Südsee lebt auf und in der zweiten Hälfte wird die Atmosphäre der Speicherstadt und Hamburgs allgemein bestens vermittelt. Neben den Musiken wird eine gelungene Geräuschkulisse geboten, in der Hinsicht gibt es also nichts zu meckern.

Ein kleines Gimmick gibt es ebenfalls, auf die Hülle hat man ein Tütchen mit schwarzem Pfeffer aus der Speicherstadt geklebt. Einen wirklichen Nutzen hat man davon natürlich nicht, aber eine nette Idee ist es allemal.

Kein Hörspiel, dafür aber eine gelungene, inszenierte Krimilesung mit tollen Sprechern. In dieser Reihe steckt Potential und Krimifreunde sollten hier mal reinhören, verkehrt ist der Auftakt nämlich absolut nicht, wobei ich aber auch noch keine bedenkenlose Empfehlung aussprechen möchte. Wer aber kein Problem mit inszenierten Lesungen hat, der kann sich an die Hamburg-Krimis wagen!

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