Hamburg-Krimis Nr. 2
- Fegefeuer am Grindel -
(Vitaphon)

Captain Blitz urteilt:

Marina (Nina Petri) hat einen Plan gefasst, sie will sich an vier Menschen rächen, die ihr in ihrem Leben etwas angetan haben, in welcher Weise auch immer. Diese Rache will sie nun nehmen, bevor sie selber stirbt, denn davon ist sie fest überezeugt. Wie will sie ihre Morde begehen? Jeden auf eine andere Art und Weise oder alle gleich? Marinas Geliebter, ihr leiblicher Vater und ihr Stiefvater, sowie ihr Arzt dürfen sich nun auf etwas gefasst machen!

- Meinung -

Da hat Regula Venske einen recht bösen Rachekrimi geschrieben, eine Frau räumt auf, nachdem sie sich mit ihrem nahenden Tod bereits abgefunden hat. Wird ihr Plan aufgehen und wird sie sich an allen rächen können, bevor sie stirbt? Daraus bezieht die Geschichte ihre Spannung und temporeich ist sie noch dazu, wobei man aber gar nicht so genau weiß, ob man überhaupt zu ihr halten soll und darf. Immerhin will sie Morde begehen und man ist unschlüssig, ob die potentiellen Opfer überhaupt den Tod verdient haben. Inhaltlich hat mich diese Folge jedenfalls sehr angesprochen und von dieser Seite her wurde ich schon mal ziemlich gut unterhalten, mit dieser Grundlage lässt sich gut arbeiten.

Sprechertechnisch empfand ich diese Folge etwas schwächer als die vorherige, was vornehmlich an Andreas Pietschmann liegt, der mir etwas zu hölzern und unbeteiligt rüberkommt und das selbst für die Rolle des Erzählers. Etwas mehr Einsatz und Begeisterung hätten keineswegs geschadet, aber schlecht ist sein Auftritt auch nicht unbedingt, Luft nach oben ist dennoch vorhanden. Besser haben mir dagegen die beiden Damen gefallen, nämlich Nina Petri in der Hauptrolle und Marlen Diekhoff als Trudchen. Sie liefern durchweg überzeugende Darbietungen ab, an denen es nichts auszusetzen gibt und beide bewegen sich ungefähr auf dem gleichen Niveau, jedenfalls fällt es mir schwer hier einer der beiden eine bessere Performance zu attestieren.

Von der Untermalung her wieder alles wie gehabt, passende Musiken und die richtigen Geräusche, mit diesem Bereich der Produktion kann man durchweg zufrieden sein und dadurch wird der Lesung noch mehr Leben eingehaucht.

Auch diesmal gibt es wieder ein Gimmick passend zur Handlung, nämlich ein Kartenspiel. Leider fällt es zu schnell auseinander und es kann dann als Notlösung in die Hülle gepackt werden, auch wenn es dann nicht mehr sonderlich schön anzuschauen ist.

Die zweite Folge ist minimal schwächer als der Auftakt, insgesamt ist es aber erneut solide Krimikost. Wer kein Problem mit inszenierten Lesungen hat, der kann hier reinhören und dürfte sich ordentlich unterhalten fühlen.

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