Petra Hammesfahr
- Ein fast perfekter Plan -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

Kerstin und ihr Freund Richard streben nach mehr, sie wollen hoch hinaus, doch mit normalen Mitteln lässt sich für die beiden wohl keine Karriere schmieden. Also müssen sie zu anderen Methoden greifen und sie legen sich einen Plan zurecht. Richard soll sich an die reiche Regine Sartorius heranmachen und sie umwerben. Das Ziel ist die Hochzeit und dann soll Richard dafür sorgen, dass Regine durch einen "Unfall" stirbt. Alles läuft wie am Schnürchen, doch dann ist da noch die ungewöhnliche Gabe, die Regine zu haben scheint und die alles noch gefährden könnte!

- Meinung -

Petra Hammesfahr ist eine wahre Meisterin ihres Fachs, das ist bekannt und sie versteht es, die Gefühlskälte und die eiskalte Brutalität mancher Menschen in ihren Krimis darzustellen und so eine insgesamt sehr bedrückende und düstere Stimmung zu erzeugen. Desweiteren fallen ihre Krimis die meiste Zeit über sehr realistisch aus und man hat das Gefühl, dass man selber in so einen Fall hinein geraten könnte oder sich zumindest eine derartige Sache in der unmittelbaren Nachbarschaft abspielt. Das Problem ist aber diesmal, dass es mit dieser Bodenständigkeit nicht ganz so weit her ist, denn hier gibt es noch in gewisser Weise eine übernatürliche Komponente, nämlich die angebliche Gabe von Regine Sartorius. Sicher, dieser Einschlag war nötig, damit dies nicht ein ganz gewöhnlicher Krimi ist, doch auch so kommt diese Geschichte nicht ganz so stark rüber, wie es bei den sonstigen Werken von Petra Hammesfahr der Fall ist. Böse ist er schon und man merkt schon, dass es ein typisches Werk der Autorin ist, doch der letzte Kick fehlt mir hier irgendwie und es hätte ruhig noch etwas temporeicher zugehen dürfen. Die Beklemmung ist zwar da, aber nicht in dem Maße, wie ich es sonst von Petra Hammesfahrs Geschichten gewohnt bin.

Andrea Sawatzki ist die Erzählerin und sie hinterlässt einen sehr ordentlichen Eindruck und macht ihre Sache gut. So kennt man es auch nicht anders von ihr, die bekannte Schauspielerin geht hier mit all ihrer Hörbuchroutine zu Werke und liefert eine ansprechende Leistung ab. Die Betonungen sitzen, man weiß welcher Charakter gerade agiert und man dürfte keine Probleme damit haben, ihrer Stimme ca. 334 Minuten lang zuzuhören, da es keine Aussetzer gibt und ihr eine durch die Bank weg ordentliche Performance attestiert werden kann.

Eine reine Lesung, doch damit kann man leben, da zum einen die Story durchaus unterhalten und die typische "Hammesfahr-Stimmung" erzeugen kann und zum anderen Andrea Sawatzki gekonnt durch die Geschichte führt. Eine Untermalung, in welcher Form auch immer, wäre lediglich ein netter Bonus gewesen, ein Muss ist es aber auf keinen Fall, da auch so eine durchaus düstere Atmosphäre vorherrscht.

Wie gesagt, inhaltlich wäre da vielleicht noch etwas gegangen, denn Petra Hammesfahr kann meiner Meinung nach mehr. Alles in allem aber immer noch ein grundsolider und spannender Krimi und Fans der Autorin dürften hier allemal auf ihre Kosten kommen. Da gibt es viele deutlich schlechtere Produktionen, diese Lesung gehört jedenfalls zu den besseren Genrevertretern.

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